123 Invest Gruppe: Finanzmarktbericht

Demographischer Wandel in Deutschland: Laut aktuellen Erhebungen sollen bereits im Jahre 2035 ungefähr 26 Prozent der Bundesbürger das Alter von 67 Jahren überschritten haben

Was wahrscheinlich viele von uns in ihrem eigenen Alltag tagtäglich mitbekommen, hat jetzt eine aktuelle Studie der IW aufgegriffen: Die deutsche Bevölkerung wird immer älter. Laut aktuellen Erhebungen sollen bereits im Jahr 2035 ungefähr 26 Prozent der Bundesbürger das Alter von 67 Jahren überschritten haben. Genau die Altersgrenze, die nach derzeitiger Lage das reguläre Renteneintrittsalter bedeuten würde. Rechnet man die aktuellen Beschäftigungszahlen hinzu, bedeute dies, dass schon im Jahr 2035 sich die Anzahl der deutschen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter um rund 2,7 Millionen verringert hat. Verglichen mit heute entspräche dies einem prozentualen Rückgang von circa fünf Prozent.
Laut dieser Studie könnte es zu drastischen Folgen für das Potenzialwachstum in Deutschland kommen, welches sich nach diesen Annahmen halbieren würde. Vielleicht könnten verstärkte Innovationen und Investitionen in die digitale Transformation die erwartete Entwicklung abfedern. Hierzu wäre es jedoch spätestens jetzt an der Zeit, nicht nur über Digitalisierung und die neuen IT-Technologien zu sprechen, vielmehr ist die digitale Transformation endlich nachhaltig voranzutreiben.

Die digitale Transformation beschreibt nichts anderes als einen, basierend auf den digitalen Technologien, Veränderungs- und Anpassungsprozess, welcher wohl das Leben eines jeden von uns in irgendeiner Weise betrifft. Dies kann durch digitale Kommunikationsnetze, leistungsfähige Rechner und mobile Endgeräte sowie Software und Anwendungen geschehen. Die digitale Transformation betrifft aber auch Unternehmen, die in Deutschland oft noch hinter den digitalen Innovationen vieler anderer Länder hinterherhinken. Informationstechnologien wie eine digitale Vernetzung, Hardware und digitale Anwendungen werden zwar meist schon als Begriffe diskutiert, aber in der Praxis eher zurückhaltend eingeführt und umgesetzt. Ein Fehler, der Effizienz und damit letztlich auch die Marktposition der deutschen Unternehmen weltweit schwächen kann. Zwingend sollten sich Unternehmen in Bezug auf „Digital Business Transformation“ mit Datenanalyse, einem System- sowie Softwareengineering, der Nutzung von künstlicher Intelligenz, dem Cloud Computing, Big Data oder auch natürlich mit der digitalen Sicherheit beschäftigen. Die Symbiose all dieser Faktoren könnte zu völlig neuen Chancen führen und Potentiale freisetzen. Die Manager der Unternehmen müssten nur den Mut finden, die Technologien des 21. Jahrhunderts umzusetzen.

Finanzmarkt-Überblick: Die Finanzmärkte befinden sich im Risk-Off-Modus, nachdem die Türkei-Krise auf die globale Anlegerstimmung übergegriffen hat. In den letzten Tagen verschärfte sich die Währungskrise in der Türkei und ließ die türkische Lira auf ein neues Allzeittief fallen. Der jüngste Wertverlust der Währung führt auf die Ankündigung Donald Trumps zurück, den Zoll auf den Import türkischer Aluminium- sowie Stahlerzeugnisse zu verdoppeln. Unter Druck gerieten in diesem Strudel ebenso die Währungen vieler Schwellenländer, die ebenfalls Befürchtungen haben, eine etwaige Zollerhebung oder Erhöhung könnte auch ihre Exporte signifikant betreffen. Doch selbst auf die europäische Gemeinschaftswährung Euro hat das derzeitige Marktgeschehen gravierenden Einfluss. Unter erhöhter Volatilität fiel der Euro auf einen Umrechnungskurs von 1,14 US-Dollar zurück.

Nachdem die europäische Zentralbank zuletzt verstärkt mit einer Umkehr aus der aktuellen Niedrigzins-Geldpolitik offerierte, eine Zinserhöhung aber nicht vornehmen wollte, ist die englische Notenbank hier bereits deutlich weiter. Im Zuge einer künftig strafferen Geldpolitik wurde der Leitzins jüngst auf 0,75 Prozent erhöht. Dies soll nicht der einzige Zinsschritt in Großbritannien bleiben. Da sich die Wachstumsprognose für das kommende Jahr leicht erhöhte sowie nach aktuellen Studien ebenfalls die Inflation ansteigen soll, will die Bank of England auch in der nächsten Zeit über weitere Leitzinserhöhungen beraten. Ob tatsächlich weitere Erhöhungen des britischen Leitzinses erfolgen, kann aus unserer Sicht nach jetzigem Stand jedoch eher skeptisch bewertet werden, schließlich können die Auswirkungen des kommenden Brexits noch nicht abgesehen werden. So könnte die jüngst prognostizierte britische Konjunkturerholung abgewürgt werden und schnell dazu führen, dass Investoren und Anleger in Großbritannien enttäuscht wären.

Erfahren Sie in unserem Newsletter 08/2018 zusätzliche Informationen, Hintergrundsberichte und Zahlen zu den Entwicklungen der globalen Kapitalmärkte im Juli 2018.

Monatsbericht August 2018

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