123 Invest Gruppe: Monatlicher Marktüberblick & Ausblick
Den Putschversuch hat die Türkei mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan vorerst überstanden, doch wie es politisch weitergeht, ist offen. Für die Märkte ist dadurch eine weitere Unsicherheit dazugekommen. Ebenfalls eine wichtige wirtschaftliche Entscheidung ist bekanntlich im vergangenen Monat gefallen: Im Referendum über den Austritts der Briten aus der Europäischen Union haben sich die Befürworter des Brexits durchgesetzt.
Der Brexit-Entscheid überrascht die Finanzmärkte völlig
Für das knappe Ergebnis mitverantwortlich sein könnten, entgegen teilweise anderslautender Aussagen, auch die jungen Briten, da deren Wahlbeteiligung lediglich bei 36 Prozent lag, während der Wähleranteil der „älteren Generation“ mit über 80 Prozent deutlich höher ausfiel. Politisch hat diese Entscheidung nicht nur für die EU eine enorme Bedeutung, so bringen u.a. die Schotten ein weiteres Referendum zur Abtrennung von Großbritannien ins Gespräch. Auch wirtschaftlich hat dieses Ergebnis einen enormen Einfluss auf das internationale Finanzmarktgeschehen. So schienen die meisten Marktteilnehmer von dem Brexit-Entscheid vollständig überrascht. Einen Tag nach dem Referendum erlebte insbesondere das Britische Pfund, mit dem größten Kursverlust seit über 40 Jahren, einen wahren „Black Friday.“ Aber auch sämtliche Aktienindizes, überall in der Welt verteilt, mussten deutliche Verluste verzeichnen. Die Entscheidung war von globaler Bedeutung. Zeitweise verlor auch der DAX in der Spitze um 10 Prozent. Deutschland ist direkt vom Brexit Großbritanniens betroffen: Der deutsche Export ist sowohl bei den Automobilherstellern, als auch bei den Pharmakonzernen, sehr hoch. Bestanden bei Exporten vor dem Brexit-Referendum noch hohe Währungsvorteile, da das Pfund in Relation zum Euro in den letzten Jahren sehr stark performte, sind diese Vorsprünge nun nicht mehr vorhanden. Zudem wird sich wohl auch das Wachstum Großbritanniens verringern, was die Exporterlöse zusätzlich unter Druck setzt. Die Briten werden voraussichtlich jedoch eher den Autokauf unterlassen, als mitunter auf wichtige Medikamente zu verzichten. Infolge dessen dürfte der generell sehr zyklische agierende Automobilsektor nach dem Austrittsentscheid Großbritanniens stärker von den Auswirkungen betroffen sein, als die vergleichbar eher defensiven Pharmawerte. Mittlerweile hat sich die Situation an den Finanzmärkten wieder etwas beruhigt.
Die Lage an den Aktienindizes stabilisiert sich nun wieder
Eine, aus charttechnischer Sicht als technische Gegenbewegung bezeichnete, mehrtägige Erholungsphase führte den DAX wieder an knapp 10.000 Punkte heran. Ebenfalls sehr interessant: In der jetzigen, weiterhin stark volatilen Marktlage werden wieder erhöhte Rufe nach Gold laut. Insbesondere in Großbritannien war die Nachfrage nach physischen Gold, im Gegensatz zu Deutschland, einen Tag nach dem Brexit sehr hoch. Laut einigen Edelmetallexperten wird der Goldpreis in naher Zukunft wieder über 2.000 US-Dollar steigen. Dies würde glänzende Aussichten für Investoren bedeuten. Jedoch kann hier, auch aufgrund der Unsicherheiten an den Finanzmärkten, keine werthaltige Prognose für die nächsten Monate erstellt werden.
Die europäische Zentralbank versucht zu unterstützen
Ein kurzer Einblick auf die Situation der europäischen Zentralbank: So sehr sie sich auch müht und was sie auch alles unternimmt, die Inflation in der Eurozone will nicht steigen. Innerhalb der größten europäischen Volkswirtschaft, in Deutschland, stieg sie im Juni zwar marginal, jedoch mit 0,2 Prozent deutlich weniger als erwartet. Auch der Ausblick ist eher suboptimal. So wird sich zwar die Teuerung im Jahresverlauf wahrscheinlich leicht beschleunigen, jedoch ist diese Rate weit von den Vorstellungen der EZB entfernt.
Lassen Sie uns an dieser Stelle ein kurzes Fazit ziehen: Fakt ist, an den internationalen Finanzmärkten herrschen weiterhin Unsicherheiten, die insbesondere langfristige Prognosen schwierig gestalten lassen. Sinnvoll ist es, ähnlich wie die Handelssysteme der 123 Invest agieren, kurzfristig zu handeln.
Herzlichst aus Düsseldorf,
Ihr Team Investor Relations
In Zusammenarbeit mit den Analysten der 123 Invest GmbH