123 Invest Gruppe: Finanzmarktbericht 08/2017

Die internationalen Aktienmärkte tendieren seitwärts 

Die globalen Börsen stagnieren, die Aufwärtstrends sind jedoch weiterhin völlig ungebrochen

Die internationalen Aktienindizes tendieren aktuell weiter von Ihrer Grundhaltung seitwärts. Die langfristigen Aufwärtstrends sind zwar ungemindert intakt, jedoch fehlen für neuerliche Kurssteigerungen scheinbar Impulse von der Wirtschaft, Notenbank oder Politik. Belastend erweist sich der Nordkorea-Konflikt. Vor kurzem drohte Kim Jong Un in die Richtung Amerikas, die strategisch wichtige Militärbasis der USA auf der Pazifikinsel Guam zu bombardieren. Diese konkrete militärische Drohung, inklusive der Bekanntgabe eines genauen Angriffsortes, löste eine neue Eskalationsstufe aus.

Die Antwort aus Washington ließ nicht lange auf sich warten. US-Präsident Donald Trump sprach von einem gewaltigen Gegenangriff aus „Feuer und Zorn“. Dies alles erweiterte die Angst der Investoren vor einer kriegerischen Auseinandersetzung. Auch wenn von einer militärischen Lösung weiter nicht auszugehen ist, vermuten viele Experten, dass sich der Nordkorea-Konflikt so schnell nicht lösen lässt und die globalen Finanzmärkte in den nächsten Handelswochen weiter in Atem halten wird.

Auch beim Blick auf die europäischen Finanzmärkte spiegelt sich das gleiche Bild

Der EuroStoxx50 verlor im Monat August um -0,81 Prozent leicht an Wert. Nachdem die Kurse in den ersten Tagen des Monats aufgrund von Mittelzuflüssen einiger größerer Aktienfonds stiegen, belastete im weiteren Monatsverlauf der Anstieg des Euros die europäischen Aktien. Einige europäische Investoren befürchten zurzeit, dass sich ein starker Euro langfristig negativ in den Geschäftsausblicken der europäischen Firmen niederschlagen könnte. Diesem entgegen stehen die ersten veröffentlichten Ergebnisse der aktuellen Berichtssaison. Hier führt der momentan starke Euro noch nicht zu Beeinträchtigungen der Umsätze und Ergebnisse.

Die Entwicklung des Euros überrascht viele Investoren in der Nachhaltigkeit

Die Preisentwicklung des Euros überrascht viele Marktteilnehmer weiterhin. Da die Sorgen um die europäische Gemeinschaft jedoch in den Hintergrund getreten sind, scheint der Weg für den Aufwärtstrend des Euros weiterhin geebnet. Aktuell liegt der Referenzkurs des EUR/USD bei knapp 1,20 US-Dollar. Wie schon in den letzten Wochen kann der Euro gegenüber fast jeder Währung aufwerten. Solange keine neuerliche Schuldenproblematik oder politischer Disput über die Ausrichtung Europas entsteht, kann für einige Experten von einer Trendfortsetzung ausgegangen werden.

Ausbruchsversuch bei den Edelmetallen: Ist die Zeit des Goldes gekommen?

Der Goldpreis konnte im Chartbild einen langfristigen Trend durchbrechen und notiert aktuell bei über 1.320 US-Dollar. Doch nicht nur charttechnisch, auch fundamental scheinen die aktuellen Anstiege gerechtfertigt: Der Nordkorea-Konflikt beunruhigt noch immer. Auch scheint ein Ende, zumindest vorerst, überhaupt nicht in Sichtweite. Dies könnte folgenden Schluss zulassen: Der Aufwärtstrend des Goldes kann durchaus noch für einige Zeit anhalten. Den Status als so genannte „Krisenwährung“ verliert Gold schließlich nie.

Die Auseinandersetzung zwischen Nordkorea und den USA schafft es bisher, die Märkte täglich in Atem zu halten.

Börsenentwicklung im Juli 2017:

Börsenentwicklung    
VeränderungSchlusskursVolatilitätsmessung*
Top Indizes
DAX-0,51%12.055,80117,80
Dow Jones Ind. Av.+0,26%21.948,1095,60
Euro Stoxx 50-0,81%3.421,5033,50
S&P 500+0,05%2.471,6513,20
Rohstoffe
Gold+4,24%1.267,55135,00
Platin+6,14%935,00145,00
Brent Rohöl+0,80%52,34134,00
Devisen
EUR/USD+0,74%1,190993,90
EUR/CHF-0,07%1,142884,40
EUR/GBP+2,76%0,920457,20
Leitzins
Europäische Zentralbank00

*Volatilitätsmessung: Messung der durchschnittlichen täglichen Schwankungsbreite in den vergangenen 30 Tagen zum Stichtag Monatsende.

Unser monatlicher Analyse-Flash: Diese Einzelaktie bewegte die Finanzmärkte zuletzt besonders

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 (WKN: PSM777 / ISIN: DE000PSM7770)

Die im DAX gelisteten Aktientitel des deutschen Medienkonzerns ProSiebenSat.1 Media waren im letzten Monat der Verlustbringer der Anleger. Das Unternehmen musste seinen Ausblick für den TV-Werbemarkt drastisch senken. Die Zuschauer zieht es immer weiter weg vom TV. Immer öfter werden Sendungen oder Serien im Internet geschaut. Diese Verschiebung der Nachfrage führt zu weniger Werbeeinnahmen.

Ein Trend, den das Unternehmen aus dem Ort Unterföhring nur sehr schwer aufhalten kann. Die Anleger von ProSiebenSat.1 quittierten die Aussagen ProSiebenSat1 Medias überwiegend mit starken Verkäufen. Auf Monatsbasis verloren die Aktien letztendlich mit -16,5 Prozent deutlich an Wert.

Finanzpolitische und aktuelle Marktentwicklung – Deutschland und Rentenmärkte

Unser Rückblick auf die Wertentwicklung des DAX, Einzelaktien sowie der Nebenwerte-Indizes

Zum Ende unseres Berichtsmonats August verzeichnete der DAX30 einen leichten Wertverlust von insgesamt -0,51 Prozent, auf einen Punktstand von 12.055. Hauptursächlich für das leicht negative Ergebnis ist in erster Linie die Unsicherheit infolge des weiter anhaltenden Nordkorea-Konflikts. Diesem konnte sich auch der DAX30 nicht entziehen.

Erfreulich verlief der Monat August für die beiden Versorger RWE und E.ON. Die krisengebeutelten Energie-Unternehmen konnten Ihren Investoren positive Halbjahresberichte präsentierten. Hier profitierten die Versorger von verschiedenen Faktoren. Zum einen verhält sich die Konjunktur in Europa erstaunlich robust. Zudem erhöht sich durch eine gestiegene Auftragsdichte bekanntlich auch der Stromverbrauch. Weiter sind die Endpreise für Strom zuletzt wieder deutlich gestiegen und hat die Marge der Energieriesen zusätzlich erhöht.

Die Aktien von RWE und E.ON stiegen um +17,80 Prozent beziehungsweise um +14,10 Prozent und zählten mit diesem Wertzuwachs zu den besten Performern im August. Die Wirtschaft in Deutschland bleibt auch weiterhin sehr stabil. Dies bewirkt eine weiter positive Haltung der Anleger. Die Rahmenbedingungen für eine gute Jahresperformance stimmen unverändert.

Infolge der Nordkorea-Krise: Sicherheitsorientiertes Handeln an den Rentenmärkten

Beim Blick auf die Rentenmärkte lässt sich konstatieren, dass vor allem die europäischen Staatsanleihen an Wert gewinnen konnten. Im Unterschied zu den Vorwochen waren es jedoch vor allem Staatspapiere der großen europäischen Staaten, die vornehmlich vom Wertzuwachs profitierten. Auch hier wurde seitens der Anleger also eher sicherheitsorientiert gedacht.

Chartentwicklung des DAX: Noch halten die Aufwärtstrends dem Verkaufsdruck stand

Der DAX konnte seine Höchststände der letzten Wochen nicht verteidigen. Aktuell notiert der Index der 30 größten deutschen Unternehmen bei ungefähr 12.150 Punkten. In diesem Bereich verfügt der DAX über eine Vielzahl charttechnischer Widerstände. Jedoch wurden mit dem Bruch der Trading-Range zwischen 12.300 und 12.800 Punkten zentrale Unterstützungen gebrochen. Fakt ist: Das Chartbild des DAX wirkt derzeit angeschlagen, Anleger sollten zwar nicht in Verkaufspanik verfallen, aber unbedingt wachsam bleiben und auf die weitere Entwicklung achten. Es bleibt ebenfalls festzuhalten, dass sich an den charttechnisch für den langfristigen Aufwärtstrend entscheidenden Positionen weder Bullen noch Bären bisher durchsetzen konnten.

Volatilität der Finanzmärkte: Sie Volatilität der Währungen sinkt, die der Aktien steigt

Der DAX könnte seine moderate Konsolidierungsphase der letzten Wochen bereits abgeschlossen haben. Hierfür spricht die Erholung der letzten Tage, bei der unter erhöhtem Volumen größere Aktien-Pakete eingekauft wurden. Fast punktgenau konnte, basierend auf der charttechnischen Unterstützung bei ungefähr 11.940 Punkten, eine ausgeprägte Aufwärtsdynamik entwickelt werden. Momentan notiert der Index der 30 größten deutschen Unternehmen weiterhin konstant bei über 12.500 Punkten. Kleine Schwächephasen werden von Investoren zum Kauf oder zum Portfolio-Ausbau genutzt.

Eine gesteigerte Volatilität erleben wir weiter bei den Währungen. Hier ist vor allem der Euro sehr schwankungsintensiv. Innerhalb der Aktienmärkte scheinen noch neue Impulse zu fehlen.

Eine Verlagerung der Volatilität ist an den internationalen Märkten zu verzeichnen 

Erstaunlich hoch sind die Volatilitätswerte bei den Edelmetallen. Beim Gold liegt der gleitende Durchschnitt der letzten 30 Tage bei 135, Platin weist 145 aus und auch das Öl liegt mit 134 in einem volatilitätsstärkeren Bereich. Diese Entwicklung lässt sich leicht auf die global existierende Unsicherheit bezüglich der Nordkorea-Problematik zurückführen. Diese dynamische Entwicklung der Volatilität dürfte hier vermutlich auch noch in den nächsten Monaten anhalten. Gerade die Edelmetalle werden in diesen Zeiten unter höherem Volumen gehandelt.

Beim Blick auf die Währungen sticht uns insbesondere der Euro hervor. Die Volatilität im Währungspaar EUR/CHF ist hierbei im Vergleich zu den Vorwochen am deutlichsten gestiegen. Ob der Kurs des Euros seinen Höchststand nun schon erreicht hat, lässt sich noch nicht abschließend prognostizieren. Was wir wissen, wir werden die Antwort hierauf in den nächsten Wochen erfahren. Hier bleibt es definitiv spannend und bietet uns noch einige attraktive Handels- und Tradingchancen.

Eine gesteigerte Volatilität ist insbesondere bei den Währungen erkennbar, hier sticht vor allem das Währungspaar EUR/CHF hervor.

Insgesamt gesehen stellt die ungemindert gute Konjunkturdynamik noch einen attraktiven Rahmen für Anlagen an den internationalen Kapitalmärkten. Ebenso scheinen Aktieninvestments scheinbar nach wie vor noch eine interessante Lösung im Anlagenotstand. Die in der nächsten Zeit angekündigten Sitzungen der globalen Notenbanken bergen jedoch eine größere Gefahr für die Trends. Die geopolitischen Risiken können jederzeit an Fahrt aufnehmen und zumindest wieder zu höheren Kursschwankungen führen.

Zudem birgt das verbale Aufschaukeln Nordkoreas die Gefahr, dass zunehmend mehr Anleger die Nerven verlieren und ihre Bestände an Aktien auf den Markt werfen. Auch dieses könnte die noch völlig intakten Aufwärtstrends gefährden. Sie sehen, die Marktvolatilität könnte, früher als von uns allen wohl geahnt, an die globalen Aktienmärkte zurückkehren.

Unser Ereignis des Monats

Unser Ereignis des Monats blickt heute auf das Jahr 2005 zurück. Inzwischen ist es schon fast 12 Jahre her, dass Angela Merkel erstmals die Kanzlerin der Bundesrepublik wurde. In einem hart geführten Wahlkampf konnten sich die Christdemokraten durchsetzen. Am 18. September 2005 reichte der CDU/CSU mit 35,2 Prozent ein minimaler Vorsprung von einem Prozent, um die neue Regierung, inklusive des Regierungsvorsitzes, zu stellen.

Gerhard Schröder wurde als bisher letzter Kanzler der SPD abgelöst. Unvergessen bleibt sein Auftritt am Wahlabend, als er live im TV die Wahlniederlage nicht eingestehen wollte. Damals war nicht abzusehen, dass Sie auch 12 Jahre später wieder als Kanzlerin kandidieren würde und – nach aktuellen Umfragen – erneut aussichtsreichste Chancen besitzt, eine vierte Legislaturperiode zu erhalten.

Wir verabschieden uns bis dahin von Ihnen,

Ihre 123 Invest GmbH
Team Investor Relations & Research

Weitere Informationen über die 123 Invest Gruppe unter www.1-2-3-invest.de