123 Invest Gruppe: Kommentar

Steht uns eine Rezession bevor?

Glaubt man den Statistiken, geht es Deutschland so gut wie nie zuvor. Die Unternehmen verzeichnen hohe Gewinne, die Arbeitslosenzahlen sind konstant rückläufig und auch die Staatskasse präsentiert sich erfreulich gut gefüllt. Doch auf das Hoch folgt die Katerstimmung.

Seit diesem Sommer ist die Konjunktur rückläufig und vor allem von Anlegern ist nun Achtsamkeit gefragt. Der Markt weist einige Risikofaktoren auf, die Kursrückschläge mit sich bringen können. Kurz gesagt: Wäre Deutschland eine Aktie, dann ist nun die Zeit gekommen, sie zu verkaufen.

Die Wahrheit über unsere Wirtschaft

Deutschland – ein Sommermärchen? Die Bilanzen, die von den großen Industrieunternehmen präsentiert werden, erinnern daran. Allenfalls weht ein laues, leicht schwüles Lüftchen. Manch einer sieht das Gewitter jedoch bereits am Horizont aufziehen. Wetterleuchten zeichnet sich ab.

Die besorgten Reaktionen des Marktes

Es gibt Stimmen, die behaupten, dass der Aktienmarkt von Spekulanten dominiert sei. Dass es vielmehr mit Wahrscheinlichkeiten und Marktverhalten, zumindest im kurzfristigen Bereich zu tun hat, wissen wir.

Was aber stimmt: Hier wird auch die Zukunft gestaltet und prognostiziert. Sowohl bei Investitionen oder auch Visionen. An den Finanzmärkten wird die Welt von morgen erschaffen.

Wer Chancen ergreifen und Verluste in der Zukunft vermeiden will, sollte seinen Blick daher immer auch auf die Indikationen der Börsen richten. Wenn es in der Wirtschaft hakt, kann nach der Talfahrt der Aktien die Uhr gestellt werden. So ist der DAX seit Beginn des Jahres um zehn Prozentpunkte gefallen. Eine weltweite Tendenz verbirgt sich dahinter nicht, schließlich notiert der US-Aktienindex S&P 500 im Plus.

Der Aktienrückgang ist primär ein deutsches Problem

Betrachten wir die Kurse seit Jahresbeginn scheint es sich tatsächlich um ein rein deutsches Problem zu handeln, dessen Quintessenz ist: Deutschlands Wirtschaft stehen herausfordernde Zeiten bevor, denn nicht nur zuletzt haben Aktien in diesem Jahr deutlich an Wert verloren. Woran es liegt?

Möglicherweise am fehlenden Willen zum Fortschritt. Sicher auch an Kurzsichtigkeit im Bereich neuer Technologien. An Deutschland geht die Digitalisierung vorbei. Die großen Player auf dem Weltmarkt – Apple, Alphabet (zu denen auch Google gehört), Amazon, Microsoft und Facebook – sind allesamt digital aufgestellt. Dahinter reihen sich Investment-Pioniere wie Berkshire und JP Morgan ein.

Die Kursrückgänge in Zahlen

In Deutschland präsentiert sich ein anderes Bild. Die Substanz bröckelt, auch wenn die digitalen Unternehmen den weltweiten Anschluss finden können.

Besonders zu spüren war das bei den Großbanken. Deutsche Bank und Commerzbank sind seit Ende des letzten Jahres jeweils um knapp 40 Prozent gefallen. Damit geht die unglückliche Entwicklung weiter, die bei Bankaktien seit der Finanzkrise von 2007/2008 zu verzeichnen ist. Insgesamt handelt es sich bislang um einen Verlust von 86 Prozent. Es scheint, dass die Branche im Gegensatz zu den USA in Deutschland nicht mehr so richtig auf die Beine kommen will.

Das Problem ist hausgemacht, denn schuld daran sind die straffen Regulierungsauflagen, die zwar von den Banken selbst verursacht sind, jedoch teilweise über ihr Ziel hinausschießen und somit hohe Kosten verursachen. Neben dem Vertrauensverlust seitens der Kunden fehlt es den deutschen Großbanken somit schlichtweg an Wirtschaftlichkeit. Momentan profitieren die Banken noch davon, dass Altkredite zu höheren Zinssätzen mittels einer eigenen Nullzins-Refinanzierung teilweise noch Gewinne abwerfen. Euphorie ist jedoch fehl am Platz, denn diese Kredite laufen demnächst aus und die neuen sind mit deutlich niedrigeren Zinsen angesetzt.

Ähnlich wenig rosig sieht es im Fondsgeschäft aus. Durch die Kombination von Vertrauensverlust und der zu erwartenden Verschärfung der Schwierigkeiten auf dem Finanzmarkt zeichnet sich bei der Vermittlung von Anlagemöglichkeiten ebenfalls der Trend nach unten ab.

Deutschlands Vorzeigebranchen auf Talfahrt

Die Aktien der Autoindustrie, der Deutschen liebstes Kind, liefen bis 2015 besser als der DAX. Die Kurse der Branchengrößen Volkswagen, Daimler, BMW und Continental sind jedoch alleine während dieses Jahres um 20 Prozent gefallen. Durch den Diesel-Betrug bei VW, staatlich aufgezwungene Diesel-Fahrverbote und die ständigen Nachjustierungen der Abgas-Grenzen für Motoren gerät die Vorzeigebranche der deutschen Industrie immer mehr ins Schleudern.

Einbrüche auch bei Pharma- und Energiekonzernen

Verschont bleiben auch nicht die Chemie- und Pharmakonzerne. Die Aktien von BASF, Bayer, Beiersdorf und Merck sind dieses Jahr durchschnittlich um 16 Prozent gefallen. Hier zeigen sich vor allem gesellschaftliche Trends verantwortlich, die mit großen Vorbehalten und Misstrauen gegenüber den Pharmakonzernen einhergehen. Regulierungen führen zur Abwanderung ins Ausland. Ebenfalls betroffen: Die großen Energieversorger wie RWE und E.ON. Hier beträgt der Wertverlust der Aktien seit 2008 75 Prozent. Es droht nicht nur der Abverkauf, sondern er hat bereits begonnen. Doch was sind die Hintergründe?

Kollektives Versagen in Sachen Innovation

Wie bei den Banken auch, sind die Schwächen der einst so mächtigen Konzerne allesamt hausgemacht. Die Probleme lassen sich leicht beim Namen nennen. Da wären der fehlende Anschluss in der Digitalisierung, der steigende internationale Wettbewerb und die Restriktionen im Bereich Umweltschutz zu nennen. Diese Trends werden verstärkt durch kollektive Lethargie in Deutschland. Die Politik, aber auch viele Manager, haben den digitalen Wandel verschlafen und die Gefahren der Globalisierung und des damit einhergehenden weltweiten Wettbewerbs übersehen. Eine fatale Mischung aus Selbstüberschätzung und Scheuklappen. Verstärkt wird das vom Umgang mit der schwächelnden Wirtschaft insgesamt und den weltweit immer restriktiveren Notenbanken. Dabei ist die EZB noch gar nicht einmal in diese Kalkulation integriert.

Die Chance der Zukunftsbranchen

Zukunftsbranchen und digitale Techs werden vom global steigenden Wettbewerb eher elektrisiert als gehemmt. Niemandem bleibt unbemerkt, wie technische Entwicklungen durch die Digitalisierung immer stärker und schneller wachsen. Statt ins Flugzeug zu steigen, finden Konferenzen mit Teilnehmern auf der ganzen Welt via Skype statt. Das Internet ist ein Füllhorn an Wissen, das jedem zugänglich ist. Personal gewinnt man heute mit agiler Unternehmenskultur und viel Drive. Durch den Austausch erhält das Wachstum Aufwind. Was wir brauchen, sind mehr digitale und zukunftsfähige Unternehmen. Es muss mehr in Förderung und Innovation gesteckt werden. Diese Strategie wird aufgehen!

Digitale Unternehmen sind auf der Gewinnerstraße

Die Märkte bewerten die Digitalisierung äußerst positiv. Zukunftstechnologien sind im Gegensatz zur Automobilbranche, den Pharma- und Chemiekonzernen sowie dem Maschinen- und Anlagenbau nicht so stark gefährdet. Denn die „Digi’s“ gelten – je nach Geschäftsmodell, zumindest sehen wir uns so – als effektiv und effizient.

Sollte es zu immer mehr Automatisierung und Effizienzsteigerung (mit Maschinen) kommen, wird die künstliche Intelligenz – kurz KI – immer wichtiger werden. Ein Gebiet auf dem wir heute – zwar noch auf dem Gebiet der Finanzmärkte, später sicherlich aber auch in anderen Bereichen – viel Forschung und Entwicklung betreiben. Denn hier werden sich auch in Zukunft weitere ertragreiche Chancen ergeben, die es unbedingt zu nutzen gilt.

Kann Sie dieser Wandel negativ treffen?

Ja, und das betrifft vor allem Ihre Investitionsentscheidungen. Der Wettbewerbsdruck wird durch die expansive Geldpolitik zunächst temporär vermutlich noch weiter unterdrückt. So soll die Wirtschaft kurzfristig weiter angekurbelt werden. Die steigende Geldmenge lässt jedoch die Inflationsrate über kurz oder lang nach oben schnellen. Kommt es an den Finanzmärkten zu Turbulenzen, verstärkt sich dieser Effekt.

Wie zuletzt zu beobachten war, stiegen nämlich statt der Güterpreise die Vermögenspreise an den Finanzmärkten als Antwort auf die steigende Geldmenge. Somit stellte sich der Anstieg der Güterpreise bisher als verschmerzbar heraus. Platzt jedoch die Blase, auch international, ist das doppelt schmerzhaft.

Der Immobilienmarkt gerät in den Fokus für verzweifelte Investitionen

Bei Liquiditätsbedarf wird gerne der Immobilienmarkt angezapft. Hier kann sich der Preisabfall ebenfalls auswirken, wie die letzte Finanzkrise eindrucksvoll dokumentiert hat. Immerhin ist auf den Top-Immobilienmärkten rund um den Globus zum ersten Mal seit Jahren wieder so etwas wie eine Entspannung zu vermelden. Denn die Preise beginnen ansatzweise zu sinken.

Geht dieser Abwärtstrend weiter, entstehen wiederum auch auf dem Finanzmarkt neue Probleme, weil bei einer Kreditvergabe Immobilien nach wie vor eine heiß begehrte Sicherheit darstellen. In den USA, aber auch rund um den Globus haben Anleger die Niedrigzinswelle genutzt, um verstärkt Immobilienkredite aufzunehmen. Das wäre kein Problem, würden die meisten Hypotheken keine variablen Zinsen aufweisen. Wird das Zinsniveau angehoben, betrifft das auch die Zinsen dieser Kredite.

Verluste auf dem Immobilienmarkt sind zu erwarten

Mit der Folge, dass bei der Rückzahlung der Kredite Probleme auftreten können und die Nachfrage nach Immobilien nicht einfach nur stagniert. Diese wird sehr wahrscheinlich absinken. Somit bricht der Markt ein, was nicht nur bei den Krediten einen Verlust bedeutet, sondern auch dazu führt, dass schlechtere Verkaufserlöse erzielt werden.

Deutschlands Banken könnten Preisrückgang zunächst auffangen

Glaubt man den Prognosen der Bundesbank, würden Deutschlands Banken auch einen kräftigen Einbruch auf dem Immobilienmarkt vertragen. Immerhin sind hier die Immobilienpreise in den letzten Jahren extrem angezogen. Am meisten von den Risiken betroffen sind natürlich die Immobilienbesitzer selbst, das wissen auch die Banken.

Zwei unabhängig voneinander durchgeführte Analysen der Notenbank ziehen ein einstimmiges Fazit. Deutschlands Kreditinstitute seien noch ausreichend kapitalisiert, heißt es, um auch einem Rückgang der Immobilienpreise um bis zu 30 Prozent aufzufangen. Eine Schieflage sei daher vorerst nicht zu erwarten. Wie sieht es jedoch aus, wenn sowohl Finanzmärkte und der Immobilienmarkt kollektiv nachgeben? Ein Szenario was wir in unseren Kalkulationen mittlerweile durchaus mit einbeziehen.

Unser Ausblick

Nach wie belastet die Angst um weitere Zinserhöhungen aus den USA die Stimmung. Die Börsen in Asien und in den USA melden zuletzt ähnlich triste Zahlen wie Frankfurt, jedoch nicht so stark wie seit Jahresbeginn in Deutschland. Die weiterhin schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland sorgen vor allem in den Anlageklassen mit Wertsteigerungsrisiken für Besorgnis und Enttäuschung.

Neben globalen Tendenzen zeigt sich, dass vor allem durch selbst herbeigeführte Probleme in deutschen Unternehmen viele Aktien, ETFs und Fonds auf Talfahrt sind. Eine gewisse Sicherheit wird jedoch im Bereich der Zukunftstechnologien bestehen bleiben. Allerdings ist Deutschland in die Pflicht genommen, in Innovation, Forschung und Digitalisierung zu investieren.

Profitieren Sie mit uns an einem global ausgerichteten Unternehmen im digitalen Zukunftsmarkt. Wir können als technologiegetriebenes Unternehmen mit globaler Ausrichtung sehr schnell auf dieses negative Umfeld reagieren.

Dadurch können wir Effekte einer schwächelnden, deutschen Wirtschaft umgehen und gemeinsam mit unseren internationalen Kunden gewinnbringend nutzen. Ein wichtiger Baustein in diesen – bereits bestehenden – turbulenten Zeiten. Für Sie mit festem Zins.

Herzlichst

Ihre Algopioniere
erstellt von Julia Rosen in Zusammenarbeit mit unserem Team

Weitere Informationen über die 123 Invest Gruppe erhalten Sie unter www.1-2-3-invest.de