123 Invest Gruppe: Finanzmarktbericht

Für eine negative Entwicklung an den Finanzmärkten spricht die aktuelle Unsicherheit im Rahmen der Geldpolitik

Die internationalen Aktienmärkte konnten sich in den letzten Tagen wieder leicht aus dem Abwärtssog der letzten Wochen befreien. Allen voran der DAX schaffte es, seine charttechnischen Unterstützungen im Bereich von 12.000 Punkten vorerst zu halten. Ob die derzeit ansteigende Kursentwicklung der letzten Tage nur als eine kurzfristige Erholung angesehen werden kann oder schon ein nachhaltiger Rebound zu den alten Höchstständen von Anfang Januar ist, bleibt abzuwarten. Rein aus dem Blickwinkel der Charttechnik gesprochen wären derzeit beide Richtungen denkbar. Die letztliche Entscheidung über den mittelfristigen Kurstrend wird durch das Durchbrechen eines Widerstandes oder durch das Unterschreiten einer Unterstützung fallen. Anleger tun daher gut daran, beide Szenarien ins Auge zu fassen sowie keinesfalls unvorbereitet zu sein.

Für eine Stabilisierung der Kurse spricht der jetzt wieder anziehende amerikanische Aktienmarkt. Von den Kursrückschlägen hat man sich schon deutlich mehr als im deutschen Aktienmarkt erholt. In den USA konnte insbesondere die Nasdaq zuletzt die Marktteilnehmer wieder deutlich überzeugen, aber auch der Dow Jones bewies in den letzten Handelstagen wieder Stärke. Sollte sich der Aufwärtsimpuls in den USA nicht abschwächen, könnte sich diesem auf längere Sicht wohl auch der DAX nicht mehr entziehen, dessen Grundstimmung bekanntlich stark an die Aktienmärkte in den USA gekoppelt ist.

Für eine negative Entwicklung der Aktienmärkte spricht die aktuelle Unsicherheit bezüglich der Geldpolitik. In den USA werden die Leitzinsen bereits seit einiger Zeit sukzessive angehoben und auch für dieses Jahr erwarten Experten noch weitere Zinsanpassungen. In Europa könnte die europäische Zentralbank im Herbst das Ende ihres Anleihenkaufprogrammes verkünden. Dies betrifft zwar zunächst nur den Anleihemarkt, hätte aber auch Auswirkungen auf das generelle Anlageverhalten und somit auch auf die kommende Entwicklung der Aktienmärkte. Wenn Zinsprodukte wieder höhere Zinsen bieten würden, könnte einiges an Liquidität umgeschichtet werden. Liquiditätsentzug bedeutet nichts anderes als eine geringere Nachfrage und ein größeres Angebot auf dem Aktienmarkt. Abseits der Spekulation um eine neue Ausrichtung der Geldpolitik wurde aber auf politischer Ebene in Deutschland endlich Klarheit verschafft.

Seit diesem Montag ist nun endlich der neue Koalitionsvertrag zwischen der CDU und der SPD unterschrieben. Fast sechs Monate liegt die Bundestagswahl im September 2017 inzwischen hinter uns. Ein so langer Zeitraum bis zum Zustandekommen einer neuen Regierungsbildung musste bisher vor keiner Legislaturperiode verstreichen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und dürften Ihnen bestens bekannt sein, jedoch ist eine politische Unsicherheit, auch wenn es letztlich nur der lange Zeitraum bis zu der neuen Regierungsbildung war und global betrachtet weitaus größere Einflussfaktoren bestehen, ebenfalls kein für den DAX kursförderlicher Zustand gewesen.

Zumindest scheint die konjunkturelle Lage und Wirtschaft nicht sonderlich von der schleppenden Regierungsbildung beeinflusst zu sein. Zwar waren die Firmen zuletzt weniger optimistisch als noch im letzten Quartal 2017, doch scheint dies eher am derzeit weiter hohen Umrechnungskurs des Euros zu liegen. Einige Experten rechnen sogar damit, dass in diesem Jahr das deutsche BIP um 2,3 Prozent wachsen könnte. Dies wäre ein wahrlich guter Ausblick.

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Monatsbericht März 2018

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