123 Invest Gruppe: Kommentar

Die Entstehung von Python: Nerds in der Schlangengrube?

Wer an dieser Zukunft mitbauen will, kommt an Programmiersprachen nicht vorbei. Programmierer und Entwickler sind die Architekten der Moderne. Zugleich fragen sich viele: Was sind die wichtigsten Programmiersprachen? Welche Programmiersprache sollte ich lernen und beherrschen? Was ist mit Java, C, Kotlin oder Python? Tatsächlich verbergen sich hinter den teils kryptischen Sprachnamen ganz unterschiedliche Werkzeuge. In diesem Beitrag beschreiben wir Python. Python ist noch eine junge Programmiersprache. Auch wenn sie schon über 20 Jahre alt ist. Die ewig junge Sprache C ist zum Vergleich schon über 40 Jahre alt. So alt ist die Digitalisierung heute schon.

Python und sein Name

Mit dem Wort Python verbinden wir oftmals sehr, sehr große Schlangen. Insider der griechischen Mythologie kennen Python auch als einen mächtigen Drachen in Delphi. Ihren Namen leitet die Programmiersprache Python allerdings nicht aus diesem Kontext her, sondern vom britischen Komiker Monty Python ab. Denn der Erfinder der Programmiersprache Python, Guido van Rossum war ein Fan der Komikergruppe und spickte den Quellcode mit Zitaten aus dem Film „The Flying Circus“.

Pythons Vorfahren: Amoeben und ein verteiltes Alphabet

So ganz außen vor bleiben die Schlangen allerdings nicht: Erwähnenswert sind etwa das Python-Toolkit „Boa“ oder die Programmiersprache Cobra und schließlich soll das Python-Logo eine Schlange darstellen. Die in den 1990er Jahren von Van Rossum am Zentrum für Mathematik (Centrum voor Wiskunde en Informatica) in Amsterdam entwickelte Programmiersprache war der Nachfolger der Lehrsprache ABC. An dieser für das verteilte Betriebssystem Amoeba geschriebenen Sprache hatte Van Rossum bereits mitentwickelt und viele seiner Erkenntnisse flossen in die neue Programmiersprache Python ein.

Zen und die Entwicklung von Python

Die erste Version von Python (v. 0.9.0) erschien im Februar 1991. Sie enthielt bereits die Kern-Datentypen, Funktionen und Ausnahmebehandlungen. Klammerungen entfallen bei Python, da Strukturen durch Einrückungen gebildet werden. Bereits diese erste Python-Version war modular und objektorientiert angelegt.

  • Mit Python v. 1.0 (Januar 1994) kamen Werkzeuge wie lambda, map, filter und reduce für die funktionale Programmierung hinzu.
  • Python v. 2.0 (Oktober 2000) unterstützte Unicode und wurde um die Listen-Abstraktion (list comprehension) sowie einen vollständigen Garbage Collector erweitert.
  • Python v. 3.0 erschien erst im Jahre 2008. Die auch als „Python 3000“ und „Py3K“ bekannte Version erfüllte das 13te Gesetz der „Zen of Python“, das besagt: „Es sollte einen – und bevorzugt genau einen – offensichtlichen Weg geben, es zu tun.“ Demnach wurden bei der neuen Version hauptsächlich redundante Programmteilen entfernt.

Python – vor Java auf Platz 2 der meistgenutzten Sprachen

Obwohl Python schon aus den 90er Jahren stammt, wächst die Sprache stetig und hat zuletzt vor Java auf Platz 2 der meistgenutzten Sprachen festgesetzt. Das Ergebnis der Python-Weiterentwicklung wurde zur Basis für den Erfolg der Programmiersprache: Mit einem übersichtlichen Sprachumfang und der logisch aufgebauten, klaren und sehr übersichtlichen Syntax ist Python leicht zu erlernen.

Python stellt ein sehr flexibles Objekt-Modell bereit. Mit der riesigen Standard-Bibliothek werden in kürzester Zeit umfangreiche Projekte realisiert. Damit steigert Python die Produktivität der Entwickler und schafft wichtigen Freiraum, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein Punkt, in dem sich die Programmiersprache Python allerdings noch verbessern könnte, ist die konsequentere Umsetzung einiger Funktionen, wie etwa bei der Datenkapselung.

Hat Biss – was die Programmiersprache leistet

Als Multiparadigmensprache werden mit Python gleich unterschiedliche Programmierparadigmen unterstützt. Beispielsweise können zeitkritische, in C oder C++ geschriebene Programmsequenzen nachträglich eingebunden werden. Unterstützt werden von Python nahezu alle Programmierstile: strukturiert, aspektorientiert, objektorientiert und funktional.

Die dynamische Verwaltung von Datentypen ermöglicht eine Zuweisung während der Programmlaufzeit. Referenzen fungieren dabei als Zeiger für Elemente, deren Werte erst während der Laufzeit ausgewertet werden.

Interessant ist der Python-Interpreter auch für Anfänger. Denn neben den Hauptaufgaben des Parsen, Analysieren und Ausführen von Quellcode kann der Interpreter in einen interaktiven Modus geschaltet werden: Der Entwickler sieht direkt, was das Programm gerade macht. Damit wird das Erlernen von Sprache und Programmierung noch einfacher.

Kein Platz für Orakel – Python, einfach und logisch

Zusammengefasst lässt die Programmiersprache Python als äußerst flexible und ausgereifte objektorientierte Skriptsprache beschreiben. Die komfortablen Entwicklungssysteme von Python machen Spaß und steigern die Produktivität. Komplexe Aufgaben sind mit Python einfach und schnell umzusetzen. Kein Wunder also, dass die Programmiersprache heute so beliebt ist – dabei kamen die Pioniere der Digitalisierung schon 1991 darauf.

Herzlichst

Ihre Algopioniere
erstellt von Julia Rosen in Zusammenarbeit mit unserem Team

Hinweis: Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Entwicklungen.

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