Juni 2017: Ausblick mit der 123 Invest Gruppe

123 Invest Gruppe: Monatlicher Marktüberblick & Ausblick

Erhöhung der Volatilität, Erhöhung des Handelsvolumens sowie des aktuellen DAX-Allzeithochs

Die letzten Handelswochen bringen wieder Bewegung in die Finanzmärkte. So kommt die Volatilität langsam, jedoch spürbar, an die internationalen Finanzmärkte zurück. Damit einhergehend steigt auch das umgesetzte Handelsvolumen. Hier sticht insbesondere die Volatilität des britischen Pfunds hervor. Fast nebensächlich wirkt im Vergleich die jüngste Entwicklung des DAX, der langsam aber sicher, fast schon ungeachtet von größerer Aufmerksamkeit, auf immer neue Allzeithochs steigt.

Nun also doch: Die britische Wirtschaft zeigt – infolge des Brexits – erste erkennbare Schwächen

Lange zeigte sich Großbritanniens Wirtschaft vom Brexit-Votum unbeeindruckt. Doch mittlerweile bekommen die Briten die ersten Folgen ihres Votums in den eigenen Portemonnaies zu spüren. Die Inflation hat sich von der Lohnentwicklung gelöst und nimmt stetig zu. Eigentlich wäre jetzt die Bank of England gefragt, um der inflationären Preisentwicklung entgegenzuwirken. Doch bei ihrer gestrigen Zinsentscheidung ließ sie den Leitzins unverändert. Zu fragil sei die britische Wirtschaft, Leitzinsanhebungen wären derzeit wohl noch nicht zu verkraften. Die älteste Notenbank der Welt steckt somit in einem wahren Brexit-Dilemma.

Das britische Pfund, jahrelang eine der stabileren Währungen, leidet unter einem Abverkauf

Dies hat zur Folge, dass das britische Pfund momentan, im Vergleich zu vielen anderen Währungen, deutlich schwächelt. Gegensätzliches erleben wir derzeit bei deutschen Aktientiteln. Bei diesen prognostizieren Investoren, unter anderem aufgrund des schwachen Pfundes, zusätzliche Gewinne und die Titel steigen im Kurs. Der Aufwärtstrend des deutschen Aktienmarktes ist daher, nach aktuellem Stand, weiterhin absolut intakt. Bestätigt wird dies letztendlich auch durch immer neuere Allzeithochs. Zwischenzeitlich, außerhalb der Anstiegsphasen, erleben wir zwar normale Konsolidierungen, charttechnisch verfügt der DAX aber, genauso wie seine momentanen Mitspieler Dow Jones oder S&P 500, über wichtige Unterstützungen. Beim DAX liegen diese im Bereich von 12.400 und 11.900 Punkten. Erst wenn diese nachhaltig nach unten gebrochen sind, kann von einer größeren Korrektur gesprochen werden.

Wachsamkeit scheint an den Finanzmärkten weiterhin eines der obersten Gebote zu bleiben 

Sie sollten jedoch nicht den Fehler machen und in grenzenlose Euphorie verfallen. Fakt ist, die aktuellen Steigungen verlaufen zwar konstant, aber irgendwann wird auch der DAX wieder zu einer wohl größeren Korrektur ansetzen. Ob uns diese in einigen Monaten erwartet, oder wir bereits unmittelbar davor stehen, können wir Ihnen nicht treffsicher sagen. Sie sollten in jedem Fall, genau wie wir, wachsam bleiben.

Die Hafenmetropole Singapur wird als eine der wichtigsten Volkswirtschaften der Welt angesehen

Werfen wir auch einen genaueren Blick auf einen der spannendsten Wachstumsmärkte in den letzten Jahren. Die Hafenmetropole Singapur hat sich im weltweiten Vergleich zu einer der profitabelsten Wirtschaften gemausert. Um Ihnen dies mit einem simplen Beispiel zu untermalen: Das kumulierte Handelsergebnis, sprich die Summe aus Import und Export, stieg im Jahr 2015 auf 326 Prozent der Wirtschaftskraft. Eine beeindruckende Zahl und erst Recht, wenn Sie diese Handelsentwicklung in Relation zu den europäischen Staaten sehen. Der Überschuss der singapurischen Handelsbilanz beläuft sich auf aktuell 30 Prozent, die europäische Exportnation Deutschland kommt hingegen nur auf 7 Prozent. Hier werden Unterschiede deutlich. Wenig verwunderlich ist, dass der Stadtstaat Singapur für einige Wissenschaftler inzwischen mit zu den bedeutendsten Wirtschaftsländern in der Welt zählt.

Die europäische Zentralbank berät über ihre zukünftige Geldpolitik: Die Entscheidung ist offen

Es wäre zu schön, wenn die EZB gleiche Voraussetzungen hätte: Denn hier wird es in Sachen zukünftiger Geldpolitik immer spannender. Die Frage lautet, welche Auswirkungen hier auf uns zukommen könnten, sobald deren vieldiskutiertes, monatlich 60 Milliarden Euro investierendes Kaufprogramm für Anleihen, ohne eine weitere Verlängerung, zum Jahresende ausläuft. Im Moment spricht vieles für eine Verringerung oder gar Beendigung der Anleihenkäufe. Die Wirtschaft Europas kommt zuletzt deutlich in Schwung. Die Inflation liegt teilweise nahe des Inflationsziels von 2 Prozent und politische Unsicherheiten, die vor der Wahl in Frankreich und den Niederlanden bestanden, sind zumindest aktuell nicht existent. Jedoch bleibt die Frage, wie schnell ein Ausstieg überhaupt möglich ist, ohne dabei die jetzt gute Wirtschaft und Konjunktur zu gefährden. Zudem kommt die übermäßige Verschuldung einiger südeuropäischer Staaten. Eine zusätzliche Zinsbelastung, die automatisch aus einer EZB-Zinserhöhung einherginge, könnten viele der Länder nicht tilgen. Kann die EZB die Zinsen daher gar nicht anheben? Sie sehen, auch die EZB steckt in Schwierigkeiten. Auf jeden Fall bietet die weitere Entwicklung für Europa das Potential, die Finanzmärkte nachhaltig, in welche Richtung auch immer, zu beeinflussen. Der weitere Verlauf bleibt daher spannend, nicht vorhersehbar und wird uns höchstwahrscheinlich weit über das Jahresende 2017 hinaus beschäftigen.

Der Immobilienmarkt: Die Preise für Immobilien befinden sich in schwindelerregenden Höhen

Auf Wunsch einiger Anleger möchten wir in diesem Newsletter auch einen Blick auf den Immobilienmarkt und auf die Entwicklung der Immobilienpreise werfen. In der Bundesrepublik Deutschland steigt der Immobilienmarkt in den vergangenen 20 Jahren bisher stetig und kontrolliert. Seit dem Jahr 2009 ziehen die Immobilienpreise hierzulande jedoch massiv an. In den großen Städten wie München, Berlin, Köln, Düsseldorf oder Hamburg sind die Preise, laut einigen Experten, von gerechtfertigten Bewertungen inzwischen völlig losgelöst. Gekauft wird heute oftmals nur, um morgen teurer zu verkaufen. Ein weiterer Umstand ist, dass seit fünf Jahren in Folge Kaufpreise stärker steigen als Mieten. Bei diesen Preissteigerungen verwundern die zahlreichen Mahner nicht, die vor einer Blase warnen. Zu den Kritikern zählt in aller Regelmäßigkeit übrigens auch die deutsche Bundesbank. Ob sich potenzielle Käufer und Investoren also auf weitere Wetten einlassen sollten? Gewissheit wird es immer erst geben, wenn es zu spät ist – auch wollen wir kein allzu schlechtes Bild vermitteln, aber Anleger sollten besonders vorsichtig agieren, wenn es um kurzfristige Spekulationen oder Kapitalanlagen in diesem Bereich geht.

Zu guter Letzt: Wissenswertes zum „Ereignis des Monats“

Ereignis des Monats: In den letzten Tagen berichteten Zeitungen, TV und andere Medien über den Ausstieg der USA aus den Klimaschutzverträgen von Paris. Seither wird von vielen Klimaschützern das Vorgehen der USA stark kritisiert. Wussten Sie schon, dass es fast auf den Tag genau 10 Jahre her ist, dass die USA von dem damaligen EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso ähnlich stark angemahnt wurden?

Im Juni 2006 forderte er vehement eine viel engagiertere Haltung der USA zum Klimaschutz. Barroso missfiel, dass die Schutzbestreben des schon damals größten Schadstoffproduzenten von Kohlendioxid nicht ausreichend seien. Damals hieß der Adressat George W. Bush, der zu dieser Zeit regierende US-Präsident. Was sagt uns das? Regierende Personen kommen und gehen, die Themen bleiben. Hoffen wir, dass die USA hier einen langfristig effektiven Weg in Richtung Klimaschutz findet. 

Herzlichst aus Düsseldorf,

Ihr Team Investor Relations
In Zusammenarbeit mit den Analysten der 123 Invest GmbH