123 Invest Gruppe: Insight

Marginal Gains – Wie kleine Iterationen die Unternehmenskultur stärken

Der Begriff ist Leistungssportlern bekannt. Doch immer häufiger ist auch bei uns von Marginal Gains im Kontext zur erfolgreichen Unternehmenskultur die Rede. Was hat es damit auf sich, wie können kleine Iterationen Wettbewerbsvorteile einleiten und wie funktioniert der Prozess innerhalb des Unternehmens? Wir möchten es aus unserer Sicht einmal beschreiben.

Dave Brailsford, Manager des erfolgreichen englischen Radrennteams Sky/Ineos, lebt Marginal Gains und darf zu Recht als der „wörtliche“ Urheber des Synonyms für die Perfektion im Teammanagement bezeichnet werden.

Was im Leistungssport funktioniert, setzt sich im digitalen Business genauso durch. Hier erfahren Sie (bzw. erfährst Du; wir möchten nachfolgend gerne in unserer Du-Kultur schreiben), worum es geht und dass es oftmals die kleinen Dinge sind, die den Unterschied zwischen einem erfolgreichen – und einem weniger erfolgreichen Unternehmen ausmachen.

Kleinigkeiten mit großer Wirkung – die „Marginal Gains Story“

Ein „kleiner Gewinn“, eine marginale Verbesserung ist in Einzelbetrachtung kaum wahrnehmbar. Doch wenn sich die Winzigkeiten summieren und wachsen, sind die Vorteile nicht mehr von der Hand zu weisen. Wenn es um Marginal Gains geht, spricht man von nichts anderem als von dem philosophischen Grundgedanken, das Bestehende zu perfektionieren. Auf das Business übertragen könnte man es so formulieren, dass ihr die winzigen Stellschrauben drehen und euch dabei auf alle Bereiche fokussieren solltet. Sicherlich kann ein großer Ruck mit einem Mal eine enorme Wirkung bringen. Doch die Konkurrenz schläft nicht und liegt immer auf der Lauer, wenn es um die Nachahmung erfolgreicher Methoden geht.

Wenn es auf einen winzigen Vorsprung im entscheidenden Moment ankommt, habt ihr durch Marginal Gains die Nase im Aufwind. Eine einfache Erklärung für die Wirksamkeit lässt sich durch die Erkenntnis des Pareto-Prinzips finden. Es ist einfach, mit 20 Prozent Aufwand bereits 80 Prozent des Gesamtergebnisses zu erzielen. Doch im Umkehrschluss bleiben noch 20 Prozent Ergebnis übrig, für die der Aufwand mit 80 Prozent überbordend ist. Wer Luft nach oben, ausreichend Puste und noch nicht jegliche Energie verbraucht hat, geht nun als Gewinner hervor. Was heißt das konkret, wenn es um euer Business und nicht um die Erklimmung des Mount Everest oder um die Teilnahme am Iron Man geht?

Eine Überleitung zum digitalen Business wird geschaffen, in dem man sich zum Beispiel darauf bezieht, die Ladezeit der Website um Millisekunden zu verkürzen. Wer sich jetzt fragt, wer diese Verbesserung überhaupt merken wird, denkt an die Summe vieler dieser winzigen Schritte, die im Gesamtergebnis zu einer signifikanten Steigerung der Umsätze und zu Wettbewerbsvorteilen führen. Big Player wie Google und Amazon setzen diese Philosophie in Perfektion um und dass das Konzept aufgeht, kann auch der Skeptiker nicht von der Hand weisen.

Sei überzeugt – liebe Deine Projekte

Das was Du tust, egal ob es sich um ein Produkt oder um eine Dienstleistung handelt, musst Du lieben. Nur Deine eigene Passion und Überzeugung sind de Motor, Dich – beziehungsweise das was Du tust, kontinuierlich zu verbessern. Ein erkennbarer Widerspruch zu praktizierten Methoden im digitalen Sektor, beispielsweise zur Herangehensweise mit MVP, sind nicht erkennbar. Vielmehr führt Marginal Gains dazu, dass sich Deine Perspektive weitet und dass nur ständige Weiterentwicklungen erfolgreich machen. Es gibt nicht um die Perfektion in einem Schritt, sondern darum, dass jede optimierte Kleinigkeit ein Stück des Ganzen und damit ein Schritt auf dem Weg zum Ziel ist.

Warum sollte man etwas tun, was dem Kunden oder dem Seitenbesucher gar nicht wirklich auffällt? Die Frage hat durchaus ihre Berechtigung. Um sie zu beantworten, solltest Du Dir den Begriff „fertig“ im Zusammenhang mit einem digitalen Produkt vorstellen. Digitale Produkte und Dienstleistungen sind nie fertig, da sie sich im ständigen Wandel befinden und dementsprechend immer verbessert werden können. Fakt ist, dass Marginal Gains – die kleinen Verbesserungen, für eine höhere Akzeptanz, für den Unterschied zu Mitbewerbern und für steigende Umsätze sorgen.

Marginal Gains und die Business-Ziele

Die englischen Radsportler verfolgt ein Ziel. Ebenso wie Dein Unternehmen keinem Selbstzweck dient und nur Erfolg hat, wenn jedes einzelne Teammitglied sein volles Potenzial mit dem Fokus auf das Gemeinschaftsziel des Unternehmens ausschöpft. Marginal Gains eignet sich als Basis für eine fordernde, dynamische und agile Organisationskultur. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, muss die Gesamtheit aller Prozesse und Strukturen – von der Ausstattung der Büros bis hin zur richtigen Kaffeesorte für Deine Belegschaft – auf den Prüfstand kommen. Es ist ein Spagat und eine sportliche Höchstleistung, das Unternehmensziel und gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse Einzelner im Blick zu behalten. Aber es gibt Luft nach oben und mit diesem Gedanken als Anreiz, wird Dir der Spagat mit jedem neuen Ansatz einfacher fallen.

Wenn Du das Konzept der kleinen Veränderungen einführst, wirst Du anfangs vor einigen größeren Korrekturerfordernissen stehen. Was wie eine kleine Innovation aussieht, könnte dem gewünschten Ergebnis im Weg stehen. Du brauchst Mut, Du brauchst Erfahrung und Du musst Versuche wagen. Tipp: Fehler sind in Marginal Gains erlaubt und sogar notwendig. Nur durch Fehler kannst Du Verbesserungen herbeiführen und Dein ganzes Team mit Deinen positiven Vibes infizieren.

Denke daran, dass Deine Mitarbeiter die wichtigste Ressource sind. Daher sollte es Dir am Herzen liegen, eine motivierende Unternehmenskultur zu schaffen und so für Zufriedenheit zu sorgen.

Kopierbar ist, was ersichtlich ist. Marginal Gains sind winzig und dennoch maximal zielführend. Dein Unternehmen hebt sich im Wettbewerb hervor, ohne dass die Konkurrenz einen Grund dafür findet. Die Differenzierung spielt branchenübergreifend eine essenzielle Rolle und ist das Zünglein an der Waage, wenn sich ein Bewerber oder ein Kunde für ein Angebot entscheiden soll. Ein gutes Beispiel ist die Vermittlung einer Bewerberabsage von Red Bull. Auch wenn die Botschaft klar ist, erhält der Bewerber ein kleines Päckchen mit dem bekannten Energy-Drink und ein persönliches Anschreiben. Das Jobangebot blieb aus, aber die negative Erfahrung wurde durch die kleine Geste in eine positive Erinnerung umgewandelt.

Fazit: Detailverliebtheit oder Grenzabsteckung

Ein bisschen von Beidem ist die beste Lösung, wenn Du Dich nicht in Details verlieren und Dich nicht in engen Grenzen bewegen willst. In der richtigen Dosis sind Marginal Gains motivierend und fördern das Teambuilding. Sie wirken sich positiv auf Deine Marktposition aus und lassen kleine Ideen zu stattlicher Größe heranwachsen. Nutze diese Möglichkeit in der Unternehmens- und Produktphilosophie, ohne dass Du dabei zum „Erbsenzähler“ wirst und den Blick für das Wesentliche verlierst.

Herzlichst

Ihre Algopioniere
erstellt von Julia Rosen in Zusammenarbeit mit unserem Team

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