123 Invest Gruppe: Finanzmarktbericht 06/2017

Der Juni 2017 bringt weiterhin leicht steigende Volatilität

Die Rahmenbedingungen für steigende Aktienmärkte scheinen bisher nicht zu kippen.

Der vielbeachtete Ifo-Geschäftsklimaindex, der die aktuelle wirtschaftliche Stimmung in Deutschland beschreibt, liegt bei einem Rekordwert von 115,1 Indexpunkten. Eine Vielzahl der deutschen Firmen beschreibt ihre derzeitige Auftragslage als gut und auch die Geschäftsaussichten scheinen aus ihrer Sicht positiv. Hierbei scheint es keine Rolle zu spielen, ob das Unternehmen im Bereich IT, Bauwesen, Dienstleistung oder Einzelhandel tätig ist. Ob sich die gute Stimmungslage abschließend auch in Wirtschaftszahlen niederschlagen lässt, bleibt jedoch noch abzuwarten. Viele Experten rechnen, zumindest nach aktuellem Stand, mit einem Wachstum des deutschen BIP für das Jahr 2017. Von im Schnitt über einem Prozent ist hier die Rede.

Selbstverständlich basiert die zukünftige Entwicklung von Aktien bei weitem nicht nur auf zukünftigen Gewinneinschätzungen, wie bei der
Berechnung des Ifo-Geschäftsklimaindexes. Doch Investoren scheinen auch hier eine sehr hohe Erwartungshaltung zu haben. Immerhin werden die Märkte noch nicht nach unten angepasst. Die Stimmung unter Anlegern ist daher weiter ungemindert optimistisch. Wir werden Sie über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Entwicklung in Europa

Die jüngste Entwicklung Europas verläuft positiv. Nachdem die europäische Union vor wenigen Monaten noch vollkommen gespalten wirkte, scheinen, zumindest vorerst, die größten Brandherde gebannt zu sein. Wirtschaftlich sprechen die Politiker vielerorts von Wachstum und auch politisch rücken Sie enger zusammen. Man könnte sogar meinen, mittlerweile werden europäische Interessen gemeinsam verfolgt. Im Ergebnis findet sich ein Europa wieder, in welches Händler momentan sehr gerne investieren.

Ebenfalls die Stärke des Euros scheint zur europäischen Entwicklung zu passen. Aktuell fällt dieser nicht mehr unter den Begriff Krisenwährung. In Währungsvergleich konnte der Euro in den letzten Wochen deutlich aufwerten. Hier fällt vor allem die Entwicklung gegenüber dem US-Dollar ins Auge. Der Referenzkurs des EUR/USD liegt inzwischen bei ungefähr 1,14 US-Dollar, zum Vergleich, im April 2017 lag der Umrechnungskurs noch bei lediglich 1,06 US-Dollar. Die Erwartungshaltung vieler Händler hat sich ebenso gedreht. Viele sehen die Entwicklung des Euros in den nächsten Monaten ähnlich positiv. Ob die Erwartungshaltung im schnelllebigen Währungsgeschäft von langer Dauer ist, bleibt abzuwarten. Möglicherweise könnte sich der Wind sogar schon bei einer der nächsten Notenbanksitzungen drehen.

Edelmetalle

In den letzten Tagen und Wochen kannte die Entwicklung des Preises für Edelmetalle leider nur eine Richtung, den Weg nach unten. Dieser Entwicklung konnten sich weder Gold, Platin noch Silber entziehen. Neben der Wertminderung sowie dem Vertrauensverlust der Anleger wirkt das charttechnische Bild der Edelmetalle äußerst angeschlagen. Mit zum jüngsten Kursverlust beigetragen haben eventuell die Ausblicke der europäischen Zentralbank, die eine Straffung der Zinspolitik in naher Zukunft für durchaus möglich hält.

Börsenentwicklung im Juni 2017:

Börsenentwicklung    
VeränderungSchlusskursVolatilitätsmessung*
Top Indizes
DAX-2,30%12.325,10108,50
Dow Jones Ind. Av.+1,62%21.349,6098,70
Euro Stoxx 50-3,17%3.441,8833,10
S&P 500+0,48%2.423,4112,80
Rohstoffe
Gold-1,89%1.242,2511,80
Platin-2,13%921,0016,10
Brent Rohöl-5,01%47,80134,00
Devisen
EUR/USD+1,60%1,142171,10
EUR/CHF+0,67%1,095135,40
EUR/GBP+0,48%0,877369,00
Leitzins
Europäische Zentralbank00

*Volatilitätsmessung: Messung der durchschnittlichen täglichen Schwankungsbreite in den vergangenen 30 Tagen zum Stichtag Monatsende.

Deutsche Aktien und Indizes

Den letzten Handelsmonat Juni beendete der DAX mit Verlusten in Höhe von insgesamt -2,30 Prozent. Die deutschen Nebenindizes SDAX, MDAX und TecDAX verloren auf Monatssicht ähnlich stark an Wert. Zur Mitte des Monats Juni vollzog sich ein Umbruch an den globalen Finanzmärkten. Als kursbelastend erwies sich hierbei die europäische Zentralbank. Mit ihren Aussagen, eine geldpolitische Straffung womöglich schon zum Jahresende einzuleiten, verunsicherte sie die Händler und weitere Zugewinne in Richtung neuer Höchststände blieben aus. Im Blickpunkt der Anleger stand im Monat Juli besonders die Aktie Stadas. Hier herrschten in den letzten Monaten immerzu neue Übernahmespekulationen, gegen die sich der Konzern zu verwehren schien. Zudem präferieren wohl viele Aktionäre eine Unternehmenseigenständigkeit. Nach einigen Angebotserhöhungen wurden zuletzt 66,00 Euro pro Aktie für eine Übernahme angeboten. Da jedoch auch bei diesem Angebot wohl keine Einigung erzielt werden kann, scheint die Übernahme des Pharmakonzerns nun womöglich zu scheitern.

Rentenmärkte

Die europäischen Rentenmärkte tendierten im Juni zunächst freundlich. Für aufkommende Unsicherheit sorgte allerdings die Rede Mario Draghis. Er stellte in Aussicht, der Ausstieg aus dem monatlichen Anleiheankaufprogramm der EZB könne unter Umständen bereits schon Ende des Jahres 2017 bevorstehen. Die Reaktionen der Rentenmärkte ließen in der Folge nicht zu lange auf sich warten. Sprunghafte Kursausschläge waren bei vielen Rentenpapieren zu verzeichnen. Ob und vor allem wann es jedoch zum Auslauf des Programms kommt, scheint seitens der EZB allerdings bisher noch nicht endgültig beschlossen.

Wir verabschieden uns bis dahin von Ihnen,

Ihre 123 Invest GmbH
Team Investor Relations & Research

Weitere Informationen über die 123 Invest Gruppe unter www.1-2-3-invest.de