123 Invest Gruppe: Finanzmarktbericht 07/2017

Die Volatilität verlagert sich auf die großen Aktienindizes 

Aktienmärkte befinden sich noch nicht im Abwärtstrend, allerdings steigen die Unsicherheiten leicht an

Die Volatilität der deutschen Aktientitel hat in den letzten Handelswochen wieder etwas mehr an Fahrt aufgenommen, während international die Handelsdynamik leicht rückläufig war. Insgesamt verlagerten sich die Schwankungen an den Währungsmärkten vermehrt auf Indizes bzw. Aktientitel. Das Ergebnis dieses Verlaufs kann durchaus die richtungsgebende Weichenstellung für die nächsten Handelswochen bilden. Charttechnisch und fundamental stehen uns zudem einige wegweisende Entscheidungen bevor.

Die Entwicklung zwischen den USA und Nordkorea bewegt jetzt auch die golbalen Finanzmärkte

Die verbalen Drohungen zwischen den USA und Nordkorea beeinflussen nun auch die internationalen Finanzmärkte. Selbst wenn die globalen Börsen nicht von einer militärischen Auseinandersetzung ausgehen, werden die Investoren von den Aussagen Donald Trumps und Kim Jong-uns beunruhigt. Unsicherheit führt an der Börse oftmals zu einem erhöhten Handelsvolumen und Volatilität. All dies trifft auf die derzeitige Entwicklung an den Indizes zu. Trotz einer Vielzahl an positiven Unternehmenszahlen, die mit gleichbleibend guten Konjunkturaussichten einhergehen, scheinen die Investoren nahezu in jedem Segment spürbar vorsichtiger zu werden. Die jeweiligen Kursabschläge der Aktienindizes fallen hierbei, abhängig von Land und Sektorschwerpunkt, teils sehr unterschiedlich aus. Während der amerikanische Dow Jones weiterhin in nahezu unmittelbarer Reichweite seines Allzeithochs notiert, kann der DAX die Höchststände der letzten Wochen nicht behaupten. Ob sich die Aktienmärkte nur temporär korrigieren oder aber die Grundrichtung nachhaltig umschlägt, kann jetzt noch nicht final prognostiziert werden.

Während der amerikanische Dow Jones weiterhin in nahezu unmittelbarer Reichweite seines Allzeithochs notiert, kann der DAX die Höchststände der letzten Wochen nicht behaupten. Ob sich die Aktienmärkte nur temporär korrigieren oder sich die Grundrichtung nachhaltig ändert, kann jetzt noch nicht final prognostiziert werden.

Eine etwaige Nordkorea- Krise würde das Potential besitzen, die langfristigen Aufwärtstrends der letzten Jahre wohl mehr als nur zu gefährden.

Europa bleibt in der Spur: Positive Wirtschaftsdaten sorgen für ein weiter gutes Investitionsklima

Die Erfolgsnachrichten einiger europäischer Länder wollen weiterhin nicht abnehmen. Innerhalb der Ländergemeinschaft blickt man aktuell mit Stolz auf die Entwicklung der Wirtschaft. Die positiven Nachrichten kommen sowohl aus Deutschland, aber auch aus krisengebeutelten europäischen Südstaaten. Die zuletzt gute Performance des EUROSTOXX 50 kann sich der globalen Situation jedoch nicht mehr entziehen. Auch in Europa blicken die Investoren auf die Entwicklungen zwischen den USA und Nordkorea. Händler halten sich mit Neuinvestitionen zurück. Charttechnisch bestehen hier jedoch einige Unterstützungen, die noch Sicherheiten bieten.

Der krisengebeutelte Euro führt den Wertzuwachs der letzten Wochen weiter ungemindert fort

Die Entwicklung des Euros bleibt für viele Investoren weiterhin eine Überraschung im derzeitigen Börsenjahr 2017. Während vor einigen Monaten von vielen Analysten und Banken noch nahezu ein Abgesang für die europäische Gemeinschaftswährung ausgesprochen wurde und die Parität zum US-Dollar nur eine Frage der Zeit erschien, hat sich der Euro scheinbar wiederbelebt. Seit April kennt die Kursentwicklung augenscheinlich nur eine Richtung: Aufwärts. Im globalen Währungsvergleich konnte der Euro in den letzten Wochen, gegenüber fast jeder Währung, deutlich aufwerten. Hier fällt vor allem die Entwicklung gegenüber dem US-Dollar auf. So lag der Referenzkurs des EUR/USD zwischenzeitlich bei über 1,1850 US-Dollar. Die Erwartung vieler Händler hat sich inzwischen gewandelt. Viele von Ihnen gehen von einer Trendfortsetzung aus.

Trotz angeschlagener Charttechnik setzen die Edelmetalle dank der Unsicherheit zum Anstieg an

Erstaunlich positiv verlief auch die Wertentwicklung der Edelmetalle wie Gold und Silber. Während das Chartbild eigentlich keine nennenswerten Gründe für einen Anstieg erkennen ließ, stiegen die Edelmetalle teils rasant. Dies scheint diesmal einen fundamentalen Grund zu haben: Gold dient in unsicheren Zeiten als eine Art Krisenwährung. Bedingt durch die Unsicherheit innerhalb der Auseinandersetzung zwischen den USA und Nordkorea entdeckten viele Investoren das Gold wieder als „sicheren Hafen“ für ihr Portfolio.

Börsenentwicklung im Juli 2017:

Börsenentwicklung    
VeränderungSchlusskursVolatilitätsmessung*
Top Indizes
DAX-1,68%12.118,20121,30
Dow Jones Ind. Av.+2,54%21.891,10103,90
Euro Stoxx 50+0,22%3.449,3636,00
S&P 500+1,93%2.470,3012,40
Rohstoffe
Gold+2,04%1.267,55116,00
Platin+1,52%935,00142,00
Brent Rohöl+9,51%52,34134,00
Devisen
EUR/USD+3,68%1,184181,00
EUR/CHF+4,53%1,144753,90
EUR/GBP+2,16%0,905163,60
Leitzins
Europäische Zentralbank00

*Volatilitätsmessung: Messung der durchschnittlichen täglichen Schwankungsbreite in den vergangenen 30 Tagen zum Stichtag Monatsende.

Unser monatlicher Analyse-Flash: Diese Einzelaktie bewegte die Finanzmärkte zuletzt besonders

Start-up-Schmiede Rocket Internet (WKN: A12UKK / ISIN: DE000A12UKK6)

Der angekündigte Rückkauf eigener Aktien mit 100 Millionen Euro ist angesichts eines Barmittelbestands von 1,7 Milliarden Euro überschaubar und ein anlegerfreundlicher Schritt. Dazu belegten die Quartalszahlen des Kochboxen-Anbieters Hellofresh, an dem Rocket beteiligt ist, eine anhaltend gute operative Entwicklung.

Jedoch könnten aufgrund fehlender weiterer Kurstreiber die Aktien anderer Internet-unternehmen, wie beispielsweise dem Online-Modehändler Zalando (WKN: ZAL111 / ISIN: DE000ZAL1111) oder dem Online-Plattformbetreiber Scout24 (WKN: A12DM8 / ISIN: DE000A12DM80), aussichtsreicher sein. Die Geschäftsentwicklungen beider Unternehmen wurden zuletzt sehr positiv bewertet.

Finanzpolitische und aktuelle Marktentwicklung – Deutschland und Rentenmärkte

Unser Rückblick auf die Wertentwicklung des DAX sowie der Nebenwerte-Indizes

Im Berichtsmonat Juli konnte der DAX leider nicht an die hohen Zugewinnen des bisherigen Jahresverlaufes anknüpfen und musste insgesamt um -1,68 Prozent auf einen Stand von 12.118 nachgeben. Vordergründig für den Rückgang des DAX im Monat Juli war vor allem die unterdurchschnittliche Wertentwicklung der Automobilkonzerne. Wie in den Medien kommuniziert, könnten möglicherweise einige der deutschen Autobauer regelwidrige Absprachen eingegangen sein. Schon im letzten Jahr erfolgten wohl Selbstanzeigen. Ob und in welcher Höhe den Autobauern hier Strafzahlungen drohen, wird uns wohl noch länger beschäftigen.

Wesentlich erfreulicher verlief die Monatsentwicklung im TecDAX. Dieser konnte dank vieler guter Unternehmensergebnisse und guter Aussichten den Juli 2017 mit einem Zugewinn von 3,20 Prozent beenden. Eine somit wesentlich bessere Performance als beim „großen Bruder“ – dem DAX 30.
Beim Blick auf die konjunkturelle Lage in Deutschland ist festzustellen, dass sich die positive Grundhaltung keinesfalls eintrübt. Einzig die Dynamik verflacht in den letzten Wochen. Ein Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft in den Sommermonaten zwar stabil bleibt, aber nicht weiter an neuem Aufwind gewinnt.

Dank des Nordkorea-Konfliktes: Steigende Handelsvolumen an den Rentenmärkten

Die Rentenmärkte tendierten zum Ende des Berichtszeitraumes Juli auf einem etwa gleichbleibenden Niveau. Jedoch bewegten sich auch hier die Kurse in teilweise hohen Handelsspannen und unter einer erhöhten Volatilität. Besonderes Augenmerk legten die Marktteilnehmer auf die neue Emission eines griechischen Bonds. Nach über dreijähriger Pause begab das krisengebeutelte Griechenland eine neue Schulverschreibung. Das verhältnismäßig geringe Volumen von nur 3 Milliarden Euro wurde hierbei sogar überzeichnet. Von einem Erfolg zu sprechen, traute man sich aber noch nicht.

Chartentwicklung des DAX: Noch halten die Aufwärtstrends dem Verkaufsdruck stand

Der DAX konnte seine Höchststände der letzten Wochen nicht verteidigen. Aktuell notiert der Index der 30 größten deutschen Unternehmen bei ungefähr 12.150 Punkten. In diesem Bereich verfügt der DAX über eine Vielzahl charttechnischer Widerstände. Jedoch wurden mit dem Bruch der Trading-Range zwischen 12.300 und 12.800 Punkten zentrale Unterstützungen gebrochen. Fakt ist: Das Chartbild des DAX wirkt derzeit angeschlagen, Anleger sollten zwar nicht in Verkaufspanik verfallen, aber unbedingt wachsam bleiben und auf die weitere Entwicklung achten. Es bleibt ebenfalls festzuhalten, dass sich an den charttechnisch für den langfristigen Aufwärtstrend entscheidenden Positionen weder Bullen noch Bären bisher durchsetzen konnten.

Volatilität der Finanzmärkte: Sie Volatilität der Währungen sinkt, die der Aktien steigt

Die Schwankungsintensität der globalen Finanzmärkte verlagert sich von den Währungen hin zu den internationalen Indizes. Unter einer Erhöhung des gehandelten Volumens fielen einige Aktienindizes an die Unterstützungen ihres Aufwärtstrends. Diese sind zwar weiter intakt, die Entwicklung bleibt aber abzuwarten.

Die Volatilität verlagert sich überwiegend von Schwankungen an den Währungsmärkten auf Indizes bzw. Aktientitel.

Die Währungen haben im Juli 2017 insgesamt etwas an Schwankungsintensität im Vergleich zu den letzten Monaten verloren. Im Durchschnitt lag deren Volatilitätswert im Juli bei einem Durchschnitt von 60. Um den Rückgang zu verdeutlichen: Vor nur wenigen Handelswochen lag der mittlere Durchschnittswert der monatlichen Schwankungsbreite noch bei knapp 82. Im Vergleich ein moderater Rückgang. Während die Schwankungsintensität der meisten Währungen schon seit Wochen zurückgeht, verlagert sich die Volatilität zusehends in andere Segmente. Allen voran sind hier im Juli die großen globalen Aktienindizes zu nennen.

Beim Blick auf den DAX30 verdeutlicht sich dieses Bild. Im Juli liegt hier die durchschnittliche Tagesschwankung bei über 121 Punkten (vgl. 108,5 im Vormonat). Auch bei vielen anderen globalen Aktienindizes zeigt sich ein ähnliches Bild. Nehmen wir als Beispiel den amerikanischen Dow Jones. Hier liegt die Volatilität im Juli bei knapp 104 Indexpunkten (vgl. Vormonat 98,0). Wir erwarten, dass das verbale Aufschaukeln zwischen den USA und Nordkorea die Marktteilnehmer weiter verunsichern wird. Dies führt automatisch zu erhöhten Aktivitäten, was das Handelsvolumen und zwangsweise auch die Marktvolatilität an den internationalen Finanzplätzen erhöhen könnte. Eine erhöhte Volatilität muss aber nicht zwangsweise heißen, dass die Märkte nun übergeordnet abwärts tendieren, genauso gut kann die Börse auch nur von Gewinnmitnahmen oder den so bezeichneten „ängstlichen Händen“ befreit werden, um dann weiter zu steigen. Sicher ist: Wir werden die Antwort in den nächsten Wochen erleben.

Unser Ereignis des Monats

Unser Ereignis des Monats beschäftigt sich in unserem diesmonatigen Newsletter mit einem Thema, welches bereits vor genau 50 Jahren das erste Mal die Menschheit weltweit bewegte:

Am 27. Juni 1967 wurde in England der bis dahin erste Geldautomat in Betrieb genommen. Aufgestellt wurde der erste Geldautomat von der Bank Barclays im britischen Enfield Town. Bei der Präsentation half der britische Schauspieler Reg Varney, der hierbei in die Historie einging: Als erster Mensch, der an einem Geldautomaten Geld abheben durfte. Heutzutage gehört das Geldabheben an einem Geldautomaten zu unserem Alltag. Im Zuge der technischen Weiterentwicklungen trat der so genannte „Bankschalter“ immer mehr in den Hintergrund und wird heutzutage eigentlich nur noch genutzt, wenn die Technik streiken sollte.

Mit diesem Verweis auf moderne Techniken, die mit immer anspruchsvolleren Innovationen einhergehen, möchten wir den Newsletter für Juli 2017 beenden.

Wir verabschieden uns bis dahin von Ihnen,

Ihre 123 Invest GmbH
Team Investor Relations & Research

Weitere Informationen über die 123 Invest Gruppe unter www.1-2-3-invest.de