123 Invest Gruppe: Kommentar

Turbulente Finanzmärkte – wie geht es weiter?

Das Coronavirus bleibt das medienbeherrschende Thema, wirbelt die Finanzwelt durcheinander und sorgt für panische Verkäufe. Italien, dem Land in dem bis dato die meisten Fälle in Europa registriert wurden, schließt bis Mitte März alle Schulen und Universitäten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Spanien schränkt die öffentliche Bewegungsfreiheit vollständig ein. Die in dieser Lage aufkommenden Rufe nach der Hilfe von Zentralbanken und Regierungen wurden zumindest seitens der US-amerikanischen Zentralbank erhöht, die am vergangenen Dienstag in einer Notfallsitzung den Leitzins um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 1 % bis 1,25 % senkte. Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt in ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag die Leitzinsen trotz der Coronavirus-Krise unverändert, springt der Wirtschaft aber mit einem Maßnahmenbündel bei.

Die Währungshüter kündigten nach ihrer Ratssitzung am Donnerstag neue Liquiditätsspritzen für Banken an, um den Kreditfluss an die Wirtschaft zu stützen. Dabei hat die Notenbank insbesondere kleinere und mittelgroße Unternehmen im Blick, die wegen der Virus-Krise in Bedrängnis geraten. Doch auch wenn der Schritt prinzipiell erwartet wurde, so reagierten Finanzmärkte nur kurzzeitig positiv auf die Zinssenkung, letztlich fielen die weltweiten Aktien bis zum Ende dieser Woche zunächst sehr deutlich, nachdem sich diese am Freitag wieder etwas stärker erholen konnten.

Des einen Leid, des anderen Freud: Ob die Märkte nach oben oder nach unten streben, ist vielen professionell ausgerichteten Händlern und Börsenbetreibern herzlich gleichgültig – sie verdienen an der Anzahl der Transaktionen. Doch viel beunruhigender ist, was es mit dem Coronavirus auf sich hat, dass die Märkte so drastisch an Wert verloren haben und das Wichtigste ist natürlich, dass wir alle gesund bleiben.

Wir arbeiten als algorithmische Entwickler gerne mit Zahlen

Natürlich wollen wir mit Zahlen keine falschen Impulse setzen. Selbstverständlich bleiben auch wir besorgt, dass die Welt gesund und wohlerhalten bleibt. Influenza, Ebola, Corona oder Cholera, all das zeigt, wie gefährlich Epi- sowie Pandemien für eine global vernetzte Welt sein können. Momentan steht aber viel weniger die Ansteckungsgefahr per se in Rede, sondern viel mehr die Ansteckungsgeschwindigkeit die unser Gesundheitssystem gefährden würde und die Auslastung durch zeitliche Verzögerung verringert werden soll. Schätzungen zufolge, sollen sich rund 60-80% der deutschen Bevölkerung mit dem Virus anstecken oder bereits angesteckt haben. Nur in geringen Menge ist eine intensive ärztliche Betreuung notwendig. Dies ist die beruhigende Nachricht.

Gerne würden wir die aktuelle Lage möglichst rational einschätzen – wir sind in dieser Hinsicht auch sicherlich berufsgeprägt. Ist es das erste Mal das „Corona“-Viren auftreten? Nein, sie wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erstmals Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Beide Viren verursachen Atemwegserkrankungen, deren Verlauf sehr unterschiedlich sein kann – von symptomlos oder mild bis hin zu sehr schwer oder gar tödlich. Die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird derzeit allerdings weiterhin insgesamt als mäßig eingeschätzt (Quelle: Risikobewertung zu COVID-19 des Robert-Koch-Instituts). Weltweit zählen wir 121.094 sowie in Deutschland 1.567 Infizierte (Stand: 11.03.2020 14:00 Uhr).

Der „Coronavirus“ ist nicht vollständig neuartig

Allerdings ist – zumindest basierend auf den aktuellen Zahlen – solch eine Infektionswelle so wie der „Coronavirus“ nicht vollständig neuarti und nicht neuartig gegenüber einer – selbstverständlich unschönen aber leider hinzunehmenden – starken Grippewelle in den Vorjahren. In Deutschland liegt laut aktuellen Schätzungen die Letalität mit knapp unter 0,20 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie bei Influenza. Aber hier ist wichtig zu erwähnen, dass hierzu noch keine verlässlichen Informationen vorliegen.

Selbstverständlich ist es wichtig, bei solch einer Erhebung möglichst genaue Daten in die Berechnung einfließen zu lassen und diese auch auf unentdeckte und mild oder gar ohne Symptome verlaufende Verläufe hochzurechnen. Doch festzuhalten bleibt momentan, dass die starke Grippewelle 2017/18 nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet hat. Dies sei die höchste Zahl an Todesfällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts Ende 2019 mitteilte.

Vergleichswerte für Corona liegen noch nicht vor, aber richtig ist: Die saisonale Grippe tötet jedes Jahr weltweit viele Menschen. Mehr als bisher am Coronavirus gestorben sind. Trotzdem soll daraus nicht der Schluss gezogen werden, dass SARS-CoV-2 harmloser ist als saisonale Grippeviren. Zudem ist noch nicht klar, wie hoch die Sterblichkeitsrate (case fatality rate, CFR) von SARS-CoV-2 tatsächlich sein wird. Wichtig ist, dass wir die Ausbreitungsgeschwindigkeit verringern, daher sind die Maßnahmen und Empfehlungen der Bundes- sowie Landesregierungen unbedingt – zum Schutze aller – zu folgen. Auch wir haben bereits auf Homeoffice umgestellt, sind das unserer stark digital orientierten und technischen Ausrichtung hier weniger stark konfrontiert.

Wir hoffen, dass Sie während dieser ganzen Unruhe nicht den Überblick verlieren und gut auf sich und Ihre Gesundheit achten.

Auch wir achten auf die vorgegebenen Hygienehinweise, meiden zudem Großveranstaltungen und hoffen, alle gut durch diese Phase zu kommen.

Weitere Informationen über die 123 Invest Karrieremöglichkeiten findet ihr unter www.1-2-3-invest.de/karriere.

Herzlichst

Euro Algopioniere
erstellt von Julia Rosen in Zusammenarbeit mit unserem Team