123 Invest Gruppe: Insight

Freude an der Weiterentwicklung: Work-Learn-Life-Balance

Lebenslang Lernen? Macht das Spaß? Ja, denn berufliches Lernen hat einen anderen Ansatz. Lerninhalte im Beruf, aber auch in der schulischen und akademischen Laufbahn – so zumindest unser Plädoyer, passen sich zunehmend dem Bedarf und den Bedürfnissen an und werden individueller. Im Arbeitsleben ist dies mit sehr viel mehr Freunde umzusetzen, da Lerninhalte unmittelbar praktisch umgesetzt werden können. Um ein Leben lang Spaß an der Arbeit und am Lernen zu haben, können wir die Freude an der Weiterentwicklung, den Erfolgen und der Bildung und damit den Blick auf das Wesentliche zurückgewinnen. Das verstehen wir unter Work-Learn-Life-Balance, gerade in der wissensintensiven Arbeit, wie der IT.

Lernen: Der permanente Erwerb neuer Kompetenzen

In der modernen Arbeitswelt nehmen wissensintensive Formen der Arbeit zu. Dies gilt insbesondere für Tätigkeiten im IT-Sektor, die eine ständige Aktualisierung von Wissensbeständen sowie den permanenten Erwerb neuer Kompetenzen erfordern. Ferner ist die Arbeit im IT-Bereich durch Entgrenzungstendenzen gekennzeichnet: Auch abends und am Wochenende wird gearbeitet und für die Arbeit gelernt, sodass sich Elemente des Lernens und Arbeitens im Privatleben wiederfinden, gleichzeitig sich jedoch auch Privates in die Arbeits- und Lernzeit entgrenzt.

Doch wie macht Lernen Spaß? Der Unmut zu lernen kann in der Schule verankert worden sein: Die Lerninhalte entsprechen nicht dem eigenen Interesse und der persönlichen Fähigkeiten, sondern der Institution und der vom Bildungsplan vorgegebenen Form. Wer in der Schule ungern lernt, wird dieses Verhalten in der Ausbildung und im Berufsleben „perfektionieren“. Immanuel Kant und John Locke haben das Lernen und seine Bedeutung jedoch schon damals anders definiert, als sie darüber sprachen. Es war die Rede von einem „Gefühl der Lust“ und „fröhlichen Herzen“. Doch viele Menschen verbinden mit Lernen die Problematik der Prüfungsangst, der Überforderung und des Verdrusses. Daraus entwickelte sich Desinteresse, das durch erhöhte Erwartungen (an sich selbst und durch andere Personen) sowie durch wenig interessante Lerninhalte verstärkt wird. Um ein Leben lang Freude am Lernen zu haben, müssen wir die Freude an der Bildung und damit den Blick auf das Wesentliche zurückgewinnen.

Wie und warum haben sich Lerninhalte so negativ entwickelt?

Das Streben früherer Aufklärer wie Kant und Locke zeigt deutliche Unterschiede zum heutigen Bildungs- und Weiterbildungssystem auf. Früher lernte man, um sich Wissen anzueignen und um vom Wissensvorsprung zu profitieren. Genau dies beobachten wir im projektbezogenen „Learning“. Heute gleicht das Lernen eher einem Zwang, der dazu dient, schulischen sowie akademischen Erfolg zu haben und die finanzielle Zukunft abzusichern. Was hat sich verändert und in welchem Punkt müssen wir wieder zurück in die Zeit, in der Kant, Locke und andere Philosophen die richtige Richtung vorgaben?

Vom Lernen fürs Leben und vom Lernen für den eigenen Karrierevorteil

Die Welt ist global und wer darin bestehen möchte, muss ein Leben lang lernen. Die Motivation dazu, sich Wissen anzueignen und aus eigenem Antrieb zu lernen, klappt im beruflichen sehr viel besser. Wie können wir dieses Modell übertragen, aber auch alle, die eine solche negative Erfahrung gemacht haben, zu einem Work-Learn-Life motivieren? Wenn es nur noch um den ökonomischen Aspekt geht, verliert sich die Freude und das Lernen wird als notwendige, unangenehme Pflicht empfunden. Doch ohne die Neugier und den Wunsch zu lernen, bleibt die Motivation als Antriebsmotor aus. Das Problem begründet sich nicht im Lernwillen des Einzelnen. Vielmehr sind es frühere Erfahrungen, bei denen die „frühkindliche Förderung“ aus der falschen Perspektive betrachtet und damit eine unüberwindbare Hürde für den späteren Werdegang geschaffen wurde. Es ist beispielsweise der Wunsch der Eltern, dass das Kind zu den Klassenbesten gehört und dass man sich mit den Leistungen des Nachwuchses rühmen kann. Doch welche Bedeutung haben die Inhalte? Wer nicht über die Bedürfnisse der Kinder nachdenkt, könnte seinen Nachwuchs in eine Phalanx aus Lernstress und Prüfungsangst steuern.

Alle Eltern wünschen sich schlaue Kinder, die es im Leben „zu etwas bringen“. Wenn das Lernen zu einer schulischen Kennzahl wird, ergebt sich daraus die Problemstellung, dass die Freude an neuem Wissen ausbleibt. Das bedeutet nicht, dass eine frühkindliche Förderung grundsätzlich ein falscher Denkansatz ist. Doch wenn zum Beispiel eine musikalische oder sprachliche Förderung nicht dem intrinsischen Bedürfnis des Geförderten entsprechen, lernt man nicht wirklich fürs Leben, sondern für die Hoffnung, durch das Erlernte später einen wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen. Das Ergebnis dieser Herangehensweise sind Menschen, die „irgendwie funktionieren“, aber die nicht ihr Leben leben, sondern die den ihnen vorgegebenen Weg beschreiten.

Jeder Mensch verfügt über drei psychologische Grundbedürfnisse. Er möchte kompetent sein, autonom leben und dazugehören.

Mit der Befriedigung der drei Grundbedürfnisse lässt die Motivation nicht lange auf sich warten. Diese Theorie vertreten Deci und Ryan, die sich über viele Jahre mit der Verbindung aus Glück und dem lebenslangen Lernen beschäftigt haben. Das Ergebnis erreicht man eigentlich ganz einfach. Wer selbstständig entscheidet, was er wann und mit wem lernt, wird Freude an der Bildung empfinden und sein ganzes Leben lang bereit sein, sich fort- und weiterzubilden.

Was würde passieren, wenn wir beim Lernen selbstständig denken dürften?

Dieser Ansatz würde die Einstellung zum Lernen vollständig verändern. Warum? Weil wir uns Wissen aneignen, das uns interessiert und das uns dabei hilft, vorhandene Fähigkeiten weiterzuentwickeln. In dem Moment, in dem wir selbst entscheiden was wir lernen, würde sich die Angst vor Unbekanntem reduzieren. Solange uns andere Menschen vorgeben, was und wie wir lernen sollen, wird sich an der Motivation zur Bildung und Weiterbildung nicht viel ändern.

Erfolg durch Neugierde

In der Praxis zeigt sich, dass die Menschen erfolgreich werden, die mit großer Neugier auf neues Wissen reagieren und die sich selbst dafür entscheiden, was sie lernen möchten und welchen Dingen ihr Interesse gilt. Das Wichtigste ist, dass die Interessen gefördert werden und dass man nichts lernen muss, was einen langweilt und was dem Lernenden absolut keinen Spaß bereitet. Der Erfolg kommt in dem Moment, in dem man das tut und lernt was man möchte und sich von den Erwartungen seiner Mitmenschen löst. Laut Jean-Jacques Rousseau lässt sich lernen als Glück erfahrbar machen, in dem man jeden Menschen das lernen lässt, was seine Neugierde befriedigt. Belohnungs- und Ahndungssysteme sind kontraproduktiv und bewirken nicht etwa mehr Motivation zum Lernen, sondern sie schüren die Angst zu versagen. In der Arbeitswelt lässt sich dies sehr viel leichter umsetzen. Denn im Rahmen von Projekten lernt man ganz automatisch. Dieses Bild wird zudem vorgelebt und es entstehen automatisch Bedürfnisse nach Kompetenz und Autonomie – im Job. Doch wir sollten dieses Modell auf sehr viel mehr, insbesondere in die Frühentwicklung späterer Arbeitskräfte übertragen.

Fazit

Lernen ist Lebenslang. Es zeigt sich, dass Inhalte, die unmittelbar praktisch angewandt werden können, sehr viel mehr Eigenmotivation entfachen. Natürlich sollte auch immer eine „Grundbildung“ existieren, aber die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse, kann sehr viel mehr Motivation hervorbringen. Das lebenslange Lernen ist eine freie Entscheidung. Es basiert auf dem Loslassen und der Freiheit, eigene Interessen zu verfolgen und sein eigenes Leben zu leben. Wer diese Freiheit von Kindesbeinen an genießt, wird wissbegierig lernen und damit ein stabiles Fundament für seine – frei gewählte – berufliche Zukunft bauen. Scheitern muss ebenso erlaubt sein wie die Selbstbestimmung, welches Wissen für das eigene Leben wichtig ist und was aus Interessenmangel vernachlässigt werden darf.

Herzlichst

Ihre Algopioniere
erstellt von Julia Rosen in Zusammenarbeit mit dem gesamten Team

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