Juni 2016: Ausblick mit der 123 Invest Gruppe

123 Invest Gruppe: Monatlicher Marktüberblick & Ausblick

Wenn Chinas Interesse an deutschen Importen nachlässt, geben die deutschen Börsen oftmals nach. Als zyklischer Index hängt der DAX nämlich stärker an der Weltwirtschaft als andere Indizes. Rund 30 Prozent der DAX-Gewinne erwirtschaften allein Deutschlands Autobauer, einen erheblichen Teil davon in China. Demnach mussten die internationalen Aktienmärkte – insbesondere aber die deutschen Werte – in den letzten turbulenten Tagen erwartungsgemäß ihre Gewinne des Vormonats wieder abgeben. Während im letzten Monat unter anderem noch die weltweit lockere Geldpolitik und das insbesondere von Europa ausgehend, die Kurse auf breiter Basis zu einer Korrektur beflügelten, warten aktuell viele Marktteilnehmer mit weiteren Zukäufen, da an den Weltmärkten eine zunehmende Ungewissheit vorherrscht. Zudem ist der diesjährige – von uns angekündigte – Abwärtstrend weiter Intakt. Diese Faktoren sorgen entsprechend gemeinsam für rückgängige Bewegungen an den Aktienmärkten.

Mit Spannung von Anlegern erwartet: Das Brexit-Referendum erfolgt am 23.06.2016

Eine wichtige wirtschaftliche Entscheidung steht uns zudem in den nächsten Tagen bevor: Gespannt schauen die Marktteilnehmer auf das Brexit-Referendum am 23.06.2016. Die Entscheidung der Abstimmung wird vermutlich weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte in den nächsten Wochen haben. Zurzeit ist die Mehrzahl der Briten für einen Brexit. Jedoch liegen in den Umfragen Befürworter und Gegner, derzeit mit 45% zu 43%, äußerst eng beisammen. Eine Tendenz für den Ausgang des Referendums lässt sich daher noch nicht abschätzen.  Einziger Fakt ist: An den Weltmärkten herrscht im Vorfeld der finalen Entscheidung Unsicherheit und wie diese sich auf Aktienkurse auswirkt, zeigt sich einmal wieder in der aktuell volatilen Marktsituation.

Staatsschulden: Die Verschuldung einiger Staaten in Europa ist weiter alarmierend

Darüber hinaus sind die weltweiten Staatsschulden, sowie deren immer größere Ausmaße, wieder zu einem Hauptthema geworden. In den meisten Ländern sind zuletzt die Staatsschulden wieder deutlich gestiegen. Selbst das Verhältnis der deutschen Staatsschulden in Relation zum Bruttoinlandsprodukt liegt inzwischen bereits bei 80%. Zwar sind wir von den Verhältnissen vieler anderer Nationen noch weit entfernt, jedoch sollte man diese Entwicklung nicht vollständig außer Acht lassen.  Zum Vergleich: In Griechenland sind die Staatsschulden in Relation zum Bruttoinlandsprodukt mittlerweile auf 177% angestiegen. Griechenlands jüngste Reformbemühungen haben die Gläubiger zwar zunächst mit Wohlwollen gesehen, jedoch bleibt die langanhaltende Diskussion über einen etwaigen Schuldenerlass, die zwischen dem Internationalem Währungsfonds und den übrigen Geldgebern entfacht wurde, eine belastende „neverending-story“ für die Finanzmärkte. Hier dürfte sich die Situation in den nächsten Monaten zwar kaum so zuspitzen, wie es zuletzt vor rund 12 Monaten der Fall gewesen ist, fraglich jedoch bleibt, wie das stark krisengebeutelte Land jemals überhaupt eine mögliche Rückführung anstreben kann.

Marktcheck: Charttechnisch verspricht die nächste Zeit äußerst spannend zu werden

Kommen wir zur Quintessenz der aktuellen Entwicklungen an den Weltmärkten: Die nächsten Tage versprechen äußerst spannend zu werden. Charttechnisch hat sich das Bild vieler großer Indizes in den letzten Tagen etwas eingetrübt, da einige Marktteilnehmer im Vorfeld des Brexit-Referendums Gewinne realisiert haben, jedoch wird die Entscheidung über einen etwaigen Austritts Englands aus der EU die Vorgabe für die Marktrichtung der nächsten Wochen erteilen. Anbei noch ein kurzer Blick auf das „Comeback“ des Ölpreises: Seit einigen Wochen hält sich der Ölpreis an der charttechnisch wichtigen Marke von 50-Dollar auf. Zuletzt stand der Ölpreis vor über einem halben Jahr so hoch. Zwar konnte diese Hürde noch nicht nachhaltig wieder zurückerobert werden, jedoch verbessert sich das charttechnische Bild zusehends. Es bleibt spannend, wann der nächste Versuch zum Überschreiten dieser Zielmarke in Angriff genommen wird.

Herzlichst aus Düsseldorf,

Ihr Team Investor Relations
In Zusammenarbeit mit den Analysten der 123 Invest GmbH