Oktober 2015: Ausblick mit der 123 Invest Gruppe

123 Invest Gruppe: Monatlicher Marktüberblick & Ausblick

Die Konjunkturerholung in der Eurozone läuft weiterhin, das Wachstum dürfte 2016 sogar leicht zulegen. Doch die Stimmung der Verbraucher kühlt momentan ab, die Inflation ist niedrig und im August sank die Industrieproduktion im Monatsvergleich.

Die Inflation unter Berücksichtigung der Ölpreisentwicklung verfälscht

Grund hierfür ist unter anderem auch der niedrige Ölpreis. Bei einem Ausschluss des Faktors „Öl“ in der Berechnung der Inflation kann man von einer deutlich höheren „Real-Inflation“ ausgehen, was Verbraucher größtenteils auch so sehen. Dennoch spricht die Inflation inklusive dem niedrigen Ölpreis gegen eine Zinserhöhung − eine sehr schwierige Situation für Europa und die EZB. Vermutlich wird sich die EZB in dieser Frage eher zurückhalten und der Fed bei der Zinswende den Vortritt lassen. Aus unserer Sicht wird sich Europa den negativen Zahlen und Erwartungen aus den Schwellenländern mittelfristig kaum noch entgegenstemmen können. Hier lauern die primären Gefahren der globalen Weltwirtschaft.

Gut für die 123 Invest Gruppe: Hohe Volatilitäten an den Finanzmärkten

Für die Märkte gilt weiterhin: Abwarten in weiter hohen Volatilitäten – unseren Handelsansätzen tut dies zumindest gut, denn jede Volatilität lässt unsere Systeme noch präziser laufen. Ein Augenmerk möchten wir in diesem Newsletter auch auf den deutschen Immobilienmarkt legen: Kredite für private Haushalte sind aufgrund der niedrigen Zinsen und dem Konkurrenzkampf der Banken untereinander immer leichter zu haben. Zudem treiben Spekulanten die Preise am Immobilienmarkt kräftig nach oben. In Großstädten bis zu 40% in den vergangenen 5 Jahren. Wir leben in einer Immobilienblase. Doch viele wollen es noch nicht wahrhaben. Die Bundesbank hat die Immobilienpreise der sieben wichtigsten Großstädte mit dem rechnerisch ermittelten Wert verglichen, der aufgrund demografischer und ökonomischer Daten langfristig zu erwarten sei.

Die Immobilienpreise steigen in Deutschland steigen ungebremst

Ergebnis: Die Preise sind im Schnitt um ein Viertel zu hoch. Ein Argument, dass Wohnraum zu knapp ist, trifft indes nicht zu, da genügend Neubauprojekte entstehen. Aus Expertensicht ist die Sache mittlerweile klar: Es herrscht eine „Evidenz für rein preisliche Übertragungswege“, so die Bundesbank – also Preise, die auf Preise reagieren, nicht auf objektive Knappheit. Eine Blase. Die USA hat es uns vorgelebt. Zwar muss nicht jede Immobilienblase gleich eine ganze Volkswirtschaft in die Krise treiben, doch ist die Immobilie, insbesondere auf Sicht der nächsten 10-15 Jahre, sicherlich nicht mehr das, was sie mal war. Ergo sollte man sich insbesondere als Anleger langfristig auf fallende Preise einstellen. Werden die Zinsen in den kommenden Jahren wieder steigen und die Zinsbindung der Finanzierungskredite auslaufen (bei den meisten Krediten auf 10 Jahre gebunden), können viele Haushalte ihre Kredite nicht mehr bedienen und es kommt zu einem plötzlichen Leerstand und Abverkauf vieler Immobilien, was die Preise natürlich noch stärker nach unten treiben würde.

Zwar bleiben hierfür noch 7-10 Jahre Zeit, dennoch zeigen sich die Experten der Bundesbank sehr besorgt. Private Banken in der Kreditvergabe und somit auch die neuen Eigenheimbesitzer blenden diese Faktoren momentan scheinbar am „liebsten“ noch aus. Wir werden sehen.

Herzlichst aus Düsseldorf,

Ihr Team Investor Relations
In Zusammenarbeit mit den Analysten der 123 Invest GmbH